Wo Bayerns Politiker Urlaub machen
Umfrage Die einen zieht es zum Entspannen ans Mittelmeer, die anderen verbringen ihre freien Tag lieber daheim im Freistaat. Und Markus Söder? Der will vor allem nachdenken
München Wenn die Sommerferien in Bayern beginnen, dann können auch die Parlamentarier durchatmen. Die letzte Plenarsitzung liegt hinter ihnen und Ende Juli geht auch das Kabinett aus seiner letzten Sitzung heraus. Die freie Zeit wollen viele Abgeordnete trotzdem zum Arbeiten nutzen. Die Ferien seien eben nur „sitzungsfreie Zeit“, kein Urlaub. Ein bisschen Erholung wollen sich die meisten aber doch gönnen, und zwar so:
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat einige Vorsätze für die Ferien: „Erstens viel nachdenken – über die großen Projekte, die nach der Sommerpause anstehen. Zweitens total entschleunigen. Drittens Sport machen: viel Radfahren, Schwimmen. Und viel Zeit für die Familie.“Wohin er verreist, will Söder nicht verraten, nur so viel: „Keine Flugreise. Ein paar Tage in Bayern, ein paar Tage südlich.“
Urlaub am Wasser will Familienministerin Kerstin Schreyer (CSU) machen. „Ich schwimme einfach leidenschaftlich und deswegen bin ich am Meer richtig aufgehoben“, sagt sie. Doch nicht nur deshalb hat sie sich für Spanien entschieden: „Ich mag die Menschen dort sehr gerne.“
In den letzten Jahren ging es für FDP-Fraktionschef Martin Hagen häufig nach Italien, heuer verschlägt es ihn an die holländische Nordsee. Zwei Wochen will er dort mit seiner Familie Urlaub machen. Auf dem Weg dahin stattet er den Schwiegereltern in Nordrhein-Westfalen einen Besuch ab.
Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) freut sich auf zahlreiche Stunden mit der Familie. Sie wolle viel Zeit mit ihren Kindern verbringen. Gemeinsam geht es auch in den Urlaub, das genaue Ziel verrät sie nicht. Nur so viel: „Ich werde mit Sicherheit auch viel Zeit haben, um den Spessart zu genießen“.
Während der vier Wochen, in denen weder Kabinett noch Parlament tagen, wird Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) viel in München unterwegs sein. Für zehn Tage geht es dann aber mit der Familie „auf eine schöne Mittelmeerinsel“. Und welche genau? „Sardinien ist doch schön, oder?“, sagt Sibler.
In den Süden zieht es auch SPDBayern-Chefin Natascha Kohnen. Mit dem Auto will die Familie gemeinsam nach Italien fahren und dort „einfach die Seele baumeln lassen“. Schon als Kind habe Kohnen viel Zeit in Italien verbracht und nun lebten ihre Eltern dort.
Nachdem er den letzten Sommer im Wahlkampf verbracht hat und als neuer Minister anschließend viel zu tun hatte, freut sich Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) nun auf die ersten Ferien – und hat nichts geplant. „Ich freue mich, einfach mal zu Hause zu sein, auch mal die Beine hochzulegen, die Seele baumeln lassen“. Die Ferien geben ihm zudem Zeit für eine besondere Vorliebe: spät und lange frühstücken.
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will in den Ferien vor allem viel lesen. Eine Woche lang will er dann auch „richtig Urlaub“machen. Wo, das weiß er noch nicht genau. „Vielleicht fahren wir mal an den Gardasee“, sagte er. Und er werde auch in Bayern viel unterwegs sein.
AfD-Fraktionschefin Katrin EbnerSteiner macht am liebsten Urlaub in Deutschland. Mit ihren Kindern will sie heuer die deutsche Märchenstraße abfahren. Sie habe sich für die Route entschieden, „weil wir einfach eintauchen wollen in die Märchenwelt der Gebrüder Grimm“.
Für Urlaubsvorbereitung hatte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) bislang keine Zeit. Daher sei „noch nichts Spezielles geplant“. Er werde wohl hauptsächlich in Bayern bleiben, „die Seele baumeln lassen, an den See fahren“.
„Ich mach’ auf jeden Fall Urlaub und lass’ die Seele in Skandinavien baumeln“, sagt die Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze. Sie sei „schon immer ein großer Skandinavienfan“. Und sie freue sich auch, weil sie „die ganzen Geschichten und Bücher“von Astrid Lindgren liebe.
„Hoffentlich mehr Sport“– das hat sich Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) vorgenommen. Auch für ihre Freunde solle Zeit sein. In den Urlaub fahren wird sie auch, „aber nur in Bayern“.