Kult auch in den USA
Tipp des Tages Eine Doku nimmt sich des Themas Birkenstock an
Arte, 21.50 Uhr Jean-Paul Gaultier liebt sie, Steve Jobs trug sie, Beyoncé trägt sie – und Millionen anderer Menschen weltweit tun es auch. Die Rede ist von der allgegenwärtigen Gesundheitsschlappe Marke Birkenstock. Dem Phänomen des in manchen Augen potthässlichen Schuhwerks aus dem Westerwald, das inzwischen sogar von der Pariser Luxusfirma Balenciaga in Varianten zu mehreren Hundert Euro angeboten wird, geht in der Doku „Birkenstock – Die Freiheit trägt Sandale“nach.
Die Filmemacher Andreas Coerper und Susanne Müller fördern durchaus Sehenswertes zutage. Ihre unterhaltsame Sendung präsentiert die Sandale mit der Korksohle und den breiten Lederriemen als Kulturphänomen. Als Ausdruck und Symbol gesellschaftlicher Entwicklungen und daraus resultierender Lebensgefühle. Einen wichtigen Beitrag lieferten in dem Zusammenhang in den 60er Jahren die kalifornischen Hippies. Später brachten Models und andere hippe Modefans die Birkenstocks einen riesigen Schritt voran. Heute sind die Artikel Mainstream.
Begonnen hat alles im Jahr 1774 ganz harmlos. Damals, noch im Hessischen, produzierten Schuhmacher mit Namen Birkenstock ganz einfach Schuhe. Ein Meilenstein war es, als Konrad Birkenstock 1896 erstmals Modelle mit Fußbetteinlagen anbot.
Jahrzehntelang haftete den gesunden Tretern jedoch der Ruch des Orthopädischen an. Dass heute – vor allem in den USA – eine regelrechte Birkenstock-Hysterie zu herrschen scheint, ist sicher auch der Generation Woodstock zu verdanken.