Der singende Friseur fiebert seinem größten Auftritt entgegen
Schlagermusik Der Wahl-Illertisser Mike Häberle präsentiert sich in der TV-Sendung „Immer wieder sonntags“. Dort wird er gegen einen anderen Newcomer antreten. Die Aufregung steigt
Illertissen/Neu-Ulm Das Lampenfieber steigt im Hause Häberle: Denn vor Ehemann Mike liegt der bislang größte Auftritt in seinem Leben als Schlagersänger – und das lässt seine Frau Julia freilich nicht kalt. Sie ist mit dabei, wenn der 29-Jährige am Sonntag bei der ARD-Show „Immer wieder sonntags“auf die Bühne tritt. Vermutlich vor einem Millionenpublikum. „Das ist schon eine ganz große Nummer, wir freuen uns riesig“, sagt Mike. In der Region ist er bekannt als „Mike van Hyke“, der singende Friseur. „Musik muss voller Leidenschaft sein“, sagt er. Dass die in ihm lodert, davon will er die Zuschauer am Sonntag im Europa-Park Rust überzeugen – und die vor den Fernsehbildschirmen. Für den auftrittserfahrenen Sänger ist das durchaus eine Herausforderung: In Rust muss Mike van Hyke vor laufenden Kameras gegen einen anderen Newcomer antreten. Oder besser: ansingen.
Wenn er nicht gerade in seinem Friseur-Salon in Neu-Ulm die Schere schwingt, dann ist der Wahl-Illertisser in der Schlagerbranche unterwegs. Das begann vor etwa zehn Jahren. Zuerst trat er in KaraokeBars auf, dann bei Talent-Wettbewerben. Inzwischen gibt er jedes Jahr Dutzende Konzerte in ganz Deutschland, in Österreich und in
Bei der Illertisser Musiknacht ist er regelmäßig zu hören
der Schweiz. Fast jedes Wochenende ist er unterwegs. Der bislang größte Erfolg: Bei der TV-Castingshow „Das Supertalent“schaffte es Mike 2017 ins Halbfinale. Bei der Illertisser Musiknacht ist er regelmäßig zu sehen – und zu hören.
Inzwischen hat Häberle mehrere eigene Songs im Repertoire, zuletzt erschien die Single „Dein Ja ist für mich alles“. Die hat er seiner Frau Julia geschrieben, im Video ist auch das Ulmer Münster zu sehen. Momentan arbeitet der Sänger an seinem eigenen Album. Mit Hochdruck, denn das Werk soll ein „perfektes Gesamtpaket“werden. So wie es Schlagerkönigin Helene Fischer machen würde, die zu Häberles Vorbildern gehört. „Man kann ihre Musik mögen oder nicht, aber was sie anpackt, macht sie sehr professionell.“Auch in anderer Hinsicht ist Fischer eine Inspirationsquelle: „Ihr Stil ist vielseitig, manchmal fast schon Pop, den man im Club hören kann.“
Mike van Hyke würde mancher auf Anhieb sicher nicht für einen Schlagersänger halten: Er kleidet sich modern, trägt Jeans, auch mal eine Jacke mit Totenkopf-Aufnäher und dazu eine Baseball-Mütze. Und sieht damit eher wie ein Popstar aus.
Seine Musik passt dazu, im neuesten Song „Dein Ja“sind jedenfalls flotte Beats zu hören. Klassischen Schlager mache er, sagt Häberle. Aber das eben nicht mehr so, wie vor 50 Jahren, als das Genre in voller Blüte stand. „Aber man kann trotzdem einen schönen Fox darauf tanzen.“Mit den Mallorca-PartySongs wie sie durch den berüchtigten Bierkönig dröhnen, könne er nicht allzu viel anfangen, sagt Häberle. Aber auch die Sparte habe ihre Berechtigung: „Jeder macht seins und das ist cool.“
Zu den Idolen des Illertissers gehört unter anderen das Schlager-Urgestein Nino de Angelo: Dessen Hit „Jenseits von Eden“interpretierte Häberle beim „Supertalent“. Ein persönlicher Erfolg: Der für seine flapsigen Kommentare bekannte Juror Dieter Bohlen fand die Vorführung damals „gut gesungen“.
Eine Jury muss Mike van Hyke am Sonntag erneut für sich gewinnen – aber eine ungleich größere als damals in der Castingshow. Bei „Immer wieder sonntags“dürfen alle Zuschauer über Sieg und Niederlage abstimmen, der Wettbewerb heißt „Sommerhitparade“. Der Sänger, für den die meisten Anrufe eingehen, ist in der nächsten Sendung wieder dabei: Er hat die Chance, der „König“einer achtteiligen Halbserie zu werden. Am Ende treten die Sieger der beiden Serien in einem Finale gegeneinander an. Für Mike van Hyke ist schon die Teilnahme ein Riesenerfolg: „Die nehmen auch nicht jeden, das ist für mich wie ein Sechser im Lotto.“
Vortragen will der Illertisser das Lied „Leinen los“, das er eigens für „Immer wieder sonntags“produziert hat. In den vergangenen Tagen hieß es: üben, üben, üben. Nun rückt der Sonntag näher und die Aufregung steigt. Aber gleichzeitig auch die Vorfreude. Er hoffe, dass viele Fans aus der Heimat zuschauen, sagt Häberle. Und ihn mit Telefonanrufen unterstützen. Beim bedeutendsten Auftritt seiner Karriere. „Das wäre klasse.“
Die Sendung Zu sehen ist „Immer wieder sonntags“mit Mike Häberle am Sonntag, 28. Juli; ARD, ab 10.03 Uhr.