Neu-Ulmer Zeitung

Ferrari will nicht protzig sein

- VON TOBIAS SCHAUMANN

Zeitgeist Warum sich der Autobauer mit einem Modedesign­er zofft

Samstag ist der Tag der Autowäsche, aber nicht alle werden ihn so begehen wie der deutsche Designer Philipp Plein. Auf dessen Instagram-Kanal ist zu sehen, wie zwei üppige Bikini-Models einen mintgrünen Ferrari shampoonie­ren. Der Aufschrei im Internet ließ nicht lange auf sich warten. Jedoch kam er diesmal nicht von den üblichen Verdächtig­en, sondern: von Ferrari!

Der Sportwagen­hersteller findet die Bilder „geschmackl­os“. Sie zeigten einen Lebensstil, der mit Ferraris Markenimag­e nicht vereinbar sei. So steht es in einer Abmahnung. Einen „Liebesbrie­f“aus Maranello habe er erhalten, schreibt der Designer. Er soll alle Fotos, die seine eigenen Produkte in Verbindung mit einem Ferrari zeigen, löschen.

Auf den fraglichen Bildern sieht man ein Paar teure PleinSchuh­e im gleichen Farbton wie der Ferrari, ein 800 PS starker 812 Superfast zum Preis einer Doppelhaus­hälfte. Plein denkt gar nicht an ein Einlenken. Sondern kündigt rechtliche Schritte an, Meinungsfr­eiheit und so. Und kommerzial­isiert die Schlammsch­lacht. Jeder, der ein Foto von seinen Plein-Schuhen auf einem Sportwagen schickt, erhält zehn Prozent Rabatt.

Vielen von Pleins 1,8 Millionen Insta-Freunden gefällt das. Zu den Fans gehört offenbar der Autobauer BMW, der unter dem Beitrag kommentier­te: „Testen Sie doch mal einen personalis­ierten BMW M8 (wir haben ganz viele schöne Grüntöne) und Schuhe dürfen Sie jederzeit darauf platzieren.“Die Kombinatio­n jedenfalls dürfte den Bayern nicht fremd sein. Zum Marktstart des stylischen City-SUV X2 ließ BMW einst ein eigenes Paar Sneaker entwickeln.

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