Tönnies beleidigt Afrikaner
Fleischproduzent bedauert aber Aussage
Paderborn Der Fleischproduzent und Schalke-04-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hat sich für eine Äußerung über den angeblichen Zusammenhang von Energieversorgung, Klimawandel und Überbevölkerung in Afrika entschuldigt. Der 63-jährige Unternehmer hatte nach einem Bericht in der Neuen Westfälischen
auf dem Tag des Handwerks in Paderborn als Festredner Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen – und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren“, sagte Tönnies. Diese Äußerung nahm er nun zurück.
„Als Vorsitzender des Aufsichtsrats des FC Schalke 04 stehe ich 1000-prozentig hinter unseren Vereinswerten. Dazu gehört der Einsatz gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung“, stellte Tönnies auf der Klub-Seite fest. Für seine Aussage wolle er sich entschuldigen. „Sie war falsch, unüberlegt und gedankenlos und entsprach in keiner Weise unserem Leitbild. Es tut mir sehr leid“, fügte er hinzu. „Ich möchte meine Aussage zum Thema Auswirkungen beim Klimawandel richtigstellen. Ich stehe als Unternehmer für eine offene und vielfältige Gesellschaft ein. Meine Aussage zum Kinderreichtum in afrikanischen Ländern tut mir leid. Das war im Inhalt und Form unangebracht und falsch“, ließ Tönnies mitteilen.
Tönnies ist Gesellschafter beim größten deutschen Schlachtbetrieb gleichen Namens. Auf Twitter gab es heftige Reaktionen. Der ehemalige Schalke-Profi Hans Sarpei kritisierte Tönnies: „Die Aussagen von Tönnies zeigen ein Weltbild, das an die Kolonialzeit erinnert“, twitterte er. „Es sind rassistische Bemerkungen, die in keinster Weise mit dem Leitbild des S04 vereinbar sind. Als Mitglied wünsche ich mir, dass der Ehrenrat klar Position bezieht und über Konsequenzen berät.“Die Tönnies-Gruppe hat weltweit rund 16 000 Mitarbeiter.