Neu-Ulmer Zeitung

Hennes VIII. hat keinen Bock mehr

- VON JOHANNES GRAF

Altern ist nicht jedermanns Sache. Haare wachsen in der Nase statt auf dem Kopf, Falten zerfurchen Gesicht oder Gesäß und sogar die Stimme wird schwächer und brüchiger, weil das Gewebe Elastizitä­t einbüßt. Morgens sagt der Meniskus Hallo, beim Bücken meldet sich die Bandscheib­e zu Wort. Wer in den Jungbrunne­n gefallen ist, den ereilt das Älterwerde­n mit Verzögerun­g, dem Schicksal des Vergänglic­hen entkommen kann letztendli­ch jedoch niemand.

Dem Sport wird nachgesagt, den Verfall des Körpers zu verlangsam­en. Muskeln und Sehnen verrichten ihr Tagwerk länger, wenn sie in Bewegung bleiben. Alles in Maßen, versteht sich. Denn mit dem Sport verhält es sich wie mit vielen Dingen des Lebens: Wer es übertreibt, nimmt Schaden.

Profisport­ler gehen gemeinhin wenig rücksichts­voll mit ihrem Erfüllungs­gehilfen aus Fleisch und Blut um, wollen sie Tore erzielen oder Medaillen gewinnen. Entspreche­nd verschliss­en kommen ihre Leiber nach Jahren des physischen Raubbaus daher. Hinzu gesellt sich psychische­r Stress, hervorgeru­fen durch permanente­n Erfolgsdru­ck.

Unter Berücksich­tigung dieser Einflussfa­ktoren hat sich Hennes VIII. lange durchgebis­sen. Seit 2008 hat sich der Geißbock in den

Dienst des 1. FC Köln gestellt, in dieser Zeit hat das Maskottche­n viel Leid gesehen. Aber auch erfahren. Zweimal ist er in die zweite Liga abgestiege­n, zweimal ist er aufgestieg­en. Die Härte des Profifußba­lls

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Foto: dpa Beendet seine aktive Profikarri­ere: Geißbock Hennes VIII. hört auf.
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