Hennes VIII. hat keinen Bock mehr
Altern ist nicht jedermanns Sache. Haare wachsen in der Nase statt auf dem Kopf, Falten zerfurchen Gesicht oder Gesäß und sogar die Stimme wird schwächer und brüchiger, weil das Gewebe Elastizität einbüßt. Morgens sagt der Meniskus Hallo, beim Bücken meldet sich die Bandscheibe zu Wort. Wer in den Jungbrunnen gefallen ist, den ereilt das Älterwerden mit Verzögerung, dem Schicksal des Vergänglichen entkommen kann letztendlich jedoch niemand.
Dem Sport wird nachgesagt, den Verfall des Körpers zu verlangsamen. Muskeln und Sehnen verrichten ihr Tagwerk länger, wenn sie in Bewegung bleiben. Alles in Maßen, versteht sich. Denn mit dem Sport verhält es sich wie mit vielen Dingen des Lebens: Wer es übertreibt, nimmt Schaden.
Profisportler gehen gemeinhin wenig rücksichtsvoll mit ihrem Erfüllungsgehilfen aus Fleisch und Blut um, wollen sie Tore erzielen oder Medaillen gewinnen. Entsprechend verschlissen kommen ihre Leiber nach Jahren des physischen Raubbaus daher. Hinzu gesellt sich psychischer Stress, hervorgerufen durch permanenten Erfolgsdruck.
Unter Berücksichtigung dieser Einflussfaktoren hat sich Hennes VIII. lange durchgebissen. Seit 2008 hat sich der Geißbock in den
Dienst des 1. FC Köln gestellt, in dieser Zeit hat das Maskottchen viel Leid gesehen. Aber auch erfahren. Zweimal ist er in die zweite Liga abgestiegen, zweimal ist er aufgestiegen. Die Härte des Profifußballs