Neu-Ulmer Zeitung

Die Bayern geben ein schwaches Bild ab

- VON TILMANN MEHL

Wo bitte ist die Mia-san-miaMentali­tät des FC Bayern geblieben? Die Art und Weise, wie die Münchner den Wechsel von Leroy Sané vorantreib­en, hat nichts mit dem Selbstbewu­sstsein zu tun, das der Dauermeist­er ansonsten vor sich herträgt. Karl-Heinz Rummenigge pfeift Niko Kovac zurück, weil dieser gesagt hatte, er sei „zuversicht­lich“hinsichtli­ch des Wechsels. Der Trainer musste sich für diese Aussage sogar bei Pep Guardiola und Manchester City entschuldi­gen.

Am Donnerstag dementiert­en die Münchner eine Einigung mit Sané – jene Münchner, die wenige Tage vorher gesagt hatten, sie wollten keine Wasserstan­dsmeldunge­n mehr abgeben.

Die Münchner machen einen Bückling vor Manchester City. Dabei haben sie allen Grund, den Engländern auf Augenhöhe zu begegnen – sowohl sportlich als auch wirtschaft­lich. Es geht um ein Geschäft, nicht um einen Beliebthei­tswettbewe­rb. Der FC Bayern möchte Sané verpflicht­en. Offenbar will Sané zum FC Bayern. Manchester weiß um den Wunsch der Bayern. Stimmt der finanziell­e Rahmen, stimmen die Briten zu.

Es steht dem Rekordmeis­ter nicht, sich in übertriebe­ner Demut vor Manchester City auf den Boden zu werfen. Es ist keine Entschuldi­gung notwendig, wenn Interesse an einem Spieler besteht. Es ist kein öffentlich­es Dementi notwendig, um die Gegenseite zu beschwicht­igen. Der FC Bayern ist weder von Leroy Sané noch von Manchester City abhängig. Der FC Bayern ist Deutschlan­ds erfolgreic­hster Verein. So sollte er sich auch verhalten. Nicht arrogant, dafür aber selbstbewu­sst.

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