Pfaffenhofen atmet auf
Verkehr Der Umbau der Hauptstraße nebst Taverne-Kreuzung ist fertig, der Verkehr rollt wieder über den Kirchplatz. Wie erleichtert die Menschen darüber sind, zeigt die Einweihung
Pfaffenhofen Schon auf den ersten Blick wird klar: Diese Straßeneinweihung ist keine gewöhnliche. Während sich bei derlei Anlässen in aller Regel Bürgermeister, Landrat und Verantwortliche die Hände schütteln und häufig unter sich bleiben, tummeln sich am Freitag Hunderte Schaulustige an der TaverneKreuzung in Pfaffenhofen – und sie alle sind sichtlich erleichtert. Der Grund: Nach knapp einem halben Jahr sind die Bauarbeiten im Kern der Marktgemeinde abgeschlossen. Über die Hauptstraße rollt nun wieder der Verkehr.
Bürgermeister Josef Walz beschreibt es bei der Verkehrsfreigabe mit den Worten: „Was lange währt, wird endlich gut.“Denn auch wenn der Umbau letztlich überraschend schnell über die Bühne ging, war das Unterfangen insgesamt doch eine zähe Angelegenheit. Zwölf Jahre liegen zwischen den Planungen für die Neugestaltung der Hauptstraße und der Umsetzung. Der Umbau des südlichen Bereiches wurde bereits vor zehn Jahren abgeschlossen, der nördliche Abschnitt hingegen musste bis Freitagvormittag warten.
Ursache für diese jahrelange Verzögerung war der gemeinsame Plan der Marktgemeinde und des Landkreises, das Zentrum von Pfaffenhofen mithilfe einer Nordostumfahzu entlasten. Die Trasse sollte vom Sportplatz bis zur Kreuzung bei Marienfried führen. Doch das Bauprojekt, dem jahrelange Planungen vorausgingen, wurde Ende 2015 mittels eines Bürgerentscheids gekippt – 50,5 Prozent der Pfaffenhofer entschieden sich damals für ein neues Verkehrskonzept. Und eben jenes erhielt nun den Segen von Pfarrer Reinfried Rimmel und Pfarrer Thomas Pfundner.
Statt über eine Umgehungsstraße rollen die Autos nun weiterhin durch den Kern der Marktgemeinde. Intelligente Ampeln regeln künftig den Verkehr an der Taverne-Kreuzung. Die Signalanlagen werden mit einer Software gesteuweihung ert. Grundlage für die Schaltung ist ein eigens erstelltes Gutachten des Verkehrsaufkommens an der Kreuzung. Abhängig von dem aufgezeichneten Aufkommen wird die Ampel der jeweiligen Lage entsprechend geschalten. So soll die Wartezeit an der Kreuzung in Zukunft möglichst kurz gehalten werden.
Landrat Thorsten Freudenberger jedenfalls spricht von einer städtebaulichen Aufwertung, die sich sehen lassen kann und Schwabens Regierungspräsident Erwin Lohner lobt die Umgestaltung als gelungenes Projekt. Dass dieses für die Marktgemeinde eine enorme Bedeutung besitzt, zeigt das Interesse der Menschen an der offiziellen Einrung der Hauptstraße. Walz: „Dass halb Pfaffenhofen kommt, hatten wir nicht erwartet.“
Seit Mitte Februar liefen die Bauarbeiten, die ursprünglich bis Oktober andauern sollten. Doch das Bauunternehmen war schneller als gedacht – und das, obwohl neben den neuen Ampeln noch vieles weitere erledigt wurde. So verlegten die Arbeiter 330 Meter Wasserleitung und 120 Meter Kanal und trafen die Vorbereitungen für spätere Glasfaserleitungen. Ein Baumtor mit vier Winterlinden und 14 neue Laternen zieren nun die Hauptstraße, an deren Seiten eine Gehwegpflasterfläche von rund 3000 Quadratmetern entstanden ist. Dafür verlegten die Arbeiter in den vergangenen Wochen rund 300000 Pflastersteine. Zudem gibt es auf Höhe des Friedhofs nun einen Fußgängerüberweg und drei Bushaltestellen wurden mit taktilen Leiteinrichtungen für sehbehinderte Menschen ausgestattet.
Insgesamt kein günstiges Unterfangen. Walz spricht von rund 1,6 Millionen Euro Gesamtkosten, wobei mindestens 300000 Euro aus Fördergeldern des Freistaats und des Bundes stammen. Viel Geld für Pfaffenhofen, doch das ist offenbar gut angelegt. Schließlich haben Fußgänger und der ruhende Verkehr nun wie geplant mehr Raum. „Darauf können wir zurecht stolz sein“, sagt der Bürgermeister.