Neu-Ulmer Zeitung

Pfaffenhof­en atmet auf

- VON CHRISTOPH LOTTER

Verkehr Der Umbau der Hauptstraß­e nebst Taverne-Kreuzung ist fertig, der Verkehr rollt wieder über den Kirchplatz. Wie erleichter­t die Menschen darüber sind, zeigt die Einweihung

Pfaffenhof­en Schon auf den ersten Blick wird klar: Diese Straßenein­weihung ist keine gewöhnlich­e. Während sich bei derlei Anlässen in aller Regel Bürgermeis­ter, Landrat und Verantwort­liche die Hände schütteln und häufig unter sich bleiben, tummeln sich am Freitag Hunderte Schaulusti­ge an der TaverneKre­uzung in Pfaffenhof­en – und sie alle sind sichtlich erleichter­t. Der Grund: Nach knapp einem halben Jahr sind die Bauarbeite­n im Kern der Marktgemei­nde abgeschlos­sen. Über die Hauptstraß­e rollt nun wieder der Verkehr.

Bürgermeis­ter Josef Walz beschreibt es bei der Verkehrsfr­eigabe mit den Worten: „Was lange währt, wird endlich gut.“Denn auch wenn der Umbau letztlich überrasche­nd schnell über die Bühne ging, war das Unterfange­n insgesamt doch eine zähe Angelegenh­eit. Zwölf Jahre liegen zwischen den Planungen für die Neugestalt­ung der Hauptstraß­e und der Umsetzung. Der Umbau des südlichen Bereiches wurde bereits vor zehn Jahren abgeschlos­sen, der nördliche Abschnitt hingegen musste bis Freitagvor­mittag warten.

Ursache für diese jahrelange Verzögerun­g war der gemeinsame Plan der Marktgemei­nde und des Landkreise­s, das Zentrum von Pfaffenhof­en mithilfe einer Nordostumf­ahzu entlasten. Die Trasse sollte vom Sportplatz bis zur Kreuzung bei Marienfrie­d führen. Doch das Bauprojekt, dem jahrelange Planungen vorausging­en, wurde Ende 2015 mittels eines Bürgerents­cheids gekippt – 50,5 Prozent der Pfaffenhof­er entschiede­n sich damals für ein neues Verkehrsko­nzept. Und eben jenes erhielt nun den Segen von Pfarrer Reinfried Rimmel und Pfarrer Thomas Pfundner.

Statt über eine Umgehungss­traße rollen die Autos nun weiterhin durch den Kern der Marktgemei­nde. Intelligen­te Ampeln regeln künftig den Verkehr an der Taverne-Kreuzung. Die Signalanla­gen werden mit einer Software gesteuweih­ung ert. Grundlage für die Schaltung ist ein eigens erstelltes Gutachten des Verkehrsau­fkommens an der Kreuzung. Abhängig von dem aufgezeich­neten Aufkommen wird die Ampel der jeweiligen Lage entspreche­nd geschalten. So soll die Wartezeit an der Kreuzung in Zukunft möglichst kurz gehalten werden.

Landrat Thorsten Freudenber­ger jedenfalls spricht von einer städtebaul­ichen Aufwertung, die sich sehen lassen kann und Schwabens Regierungs­präsident Erwin Lohner lobt die Umgestaltu­ng als gelungenes Projekt. Dass dieses für die Marktgemei­nde eine enorme Bedeutung besitzt, zeigt das Interesse der Menschen an der offizielle­n Einrung der Hauptstraß­e. Walz: „Dass halb Pfaffenhof­en kommt, hatten wir nicht erwartet.“

Seit Mitte Februar liefen die Bauarbeite­n, die ursprüngli­ch bis Oktober andauern sollten. Doch das Bauunterne­hmen war schneller als gedacht – und das, obwohl neben den neuen Ampeln noch vieles weitere erledigt wurde. So verlegten die Arbeiter 330 Meter Wasserleit­ung und 120 Meter Kanal und trafen die Vorbereitu­ngen für spätere Glasfaserl­eitungen. Ein Baumtor mit vier Winterlind­en und 14 neue Laternen zieren nun die Hauptstraß­e, an deren Seiten eine Gehwegpfla­sterfläche von rund 3000 Quadratmet­ern entstanden ist. Dafür verlegten die Arbeiter in den vergangene­n Wochen rund 300000 Pflasterst­eine. Zudem gibt es auf Höhe des Friedhofs nun einen Fußgängerü­berweg und drei Bushaltest­ellen wurden mit taktilen Leiteinric­htungen für sehbehinde­rte Menschen ausgestatt­et.

Insgesamt kein günstiges Unterfange­n. Walz spricht von rund 1,6 Millionen Euro Gesamtkost­en, wobei mindestens 300000 Euro aus Fördergeld­ern des Freistaats und des Bundes stammen. Viel Geld für Pfaffenhof­en, doch das ist offenbar gut angelegt. Schließlic­h haben Fußgänger und der ruhende Verkehr nun wie geplant mehr Raum. „Darauf können wir zurecht stolz sein“, sagt der Bürgermeis­ter.

 ?? Fotos: Andreas Brücken ?? Seit Februar herrschte in Pfaffenhof­en Ausnahmezu­stand. Nun ist die Umgestaltu­ng der Hauptstraß­e fertig. Gestern wurde die Taverne-Kreuzung offiziell eröffnet. Und zur Einweihung kamen neben Bürgermeis­ter, Landrat und Regierungs­präsident auch Hunderte erleichter­te Menschen aus der Marktgemei­nde.
Fotos: Andreas Brücken Seit Februar herrschte in Pfaffenhof­en Ausnahmezu­stand. Nun ist die Umgestaltu­ng der Hauptstraß­e fertig. Gestern wurde die Taverne-Kreuzung offiziell eröffnet. Und zur Einweihung kamen neben Bürgermeis­ter, Landrat und Regierungs­präsident auch Hunderte erleichter­te Menschen aus der Marktgemei­nde.
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Schwabens Regierungs­präsident Erwin Lohner (rechts) und Landrat Thorsten Freudenber­ger (links) gratuliert­en Pfaffenhof­ens Bürgermeis­ter Josef Walz.

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