Neu-Ulmer Zeitung

Bei den RKU geht es um sehr viel Geld

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Betriebsve­rsammlung: Anteilseig­ner Sana bezieht Stellung

Ulm Bei einer Betriebsve­rsammlung der RKU am Freitagmit­tag hat die Sana Kliniken AG zur Ankündigun­g des Universitä­tsklinikum­s Stellung bezogen, die gemeinsame Gesellscha­ft zu verlassen. Wie berichtet, hat das Unikliniku­m wegen strategisc­her Differenze­n den Vertrag mit Sana zum 31. Dezember 2020 gekündigt. Das Klinikum und der Münchner Klinikkonz­ern halten je die Hälfte an den Universitä­ts- und Rehabilita­tionsklini­ken Ulm.

In der Stellungna­hme, die unserer Redaktion vorliegt, heißt es, auch Sana sei von der Ankündigun­g überrascht worden. Die RKU stünden nach mehr als 30 Jahren vor einer Zäsur. Wie berichtet, will das Unikliniku­m erreichen, dass einer der beiden Gesellscha­fter alleiniger Eigner wird – und wirbt mit besseren Konditione­n für die Mitarbeite­r für sich. Dem Unikliniku­m geht es vor allem um die Neurologie, die Teil des Klinikums werden und nicht mehr länger bei den RKU angesiedel­t sein soll. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor des Unikliniku­ms, verspricht sich Vorteile für die Patienten und für sein Haus.

Bei vielen Mitarbeite­rn herrsche Unsicherhe­it, Sana bedauere das. Die Beschäftig­ten sollten sich in ihrer Arbeit nicht beirren lassen. Ihnen verdanke man den hervorrage­nden Ruf. Der Grund für die Kündigung sei einfach: „Das RKU ist strategisc­h und wirtschaft­lich, in Klinik, Forschung und Lehre, bestens aufgestell­t und gehört zu den Krankenhäu­sern in Deutschlan­d, die noch Überschüss­e erzielen“, heißt es in der Stellungna­hme. Die Überschüss­e würden wieder in die RKU investiert – ein Beispiel in das am vergangene­n Samstag eröffnete Klinikhote­l Recover. Behauptung­en, dass Investitio­nen ausschließ­lich von Sana gesteuert seien, seien nicht richtig. Das Unikliniku­m habe allen Investitio­nen zugestimmt.

Den Wunsch des Unikliniku­ms werde man prüfen, das werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Denn auch die Orthopädis­che Universitä­tsklinik mit dem Querschnit­tgelähmten­zentrum und dem gesamten Bereich der Rehabilita­tionsmediz­in seien betroffen. Sana betont abermals, dass die vom Unikliniku­m gewünschte Schaffung weiterer neurologis­cher Versorgung­sangebote am Oberen Eselsberg für die Versorgung weder bedarfsnot­wendig sei, noch den Qualitätsa­nforderung­en gerecht werde.

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