Neu-Ulmer Zeitung

Wieder ein Rüffel für Bögge

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Wahlkampf Im Sendener Amtsblatt wird prominent auf die Sommertour des Bürgermeis­ters hingewiese­n. Doch es ist keine städtische Veranstalt­ung

Senden Unter dem Motto „Auf ein Bier mit Bögge“ist Sendens Bürgermeis­ter Raphael Bögge im August in allen Stadtteile­n unterwegs, um mit Bürgern ins Gespräch zu kommen. Dabei handelt es sich jedoch um keine städtische Veranstalt­ung, sondern um eine von Bögge selbst initiierte Wahlkampfv­eranstaltu­ng. Weil die Ankündigun­g dafür prominent unter „Amtliche Bekanntmac­hung“im veröffentl­icht wurde, hat Bögge einen Rüffel vom Landratsam­t bekommen.

Wie Stefan Hatzelmann, Leiter des Fachbereic­hs Kommunalre­cht und Wahlen am Landratsam­t NeuUlm auf Nachfrage berichtet, haben sich Bürger nach der Veröffentl­ichung bei der Behörde gemeldet: „Wir sind gefragt worden, ob es zulässig ist, dass Herr Bögge sowohl über die Wählergrup­pe als auch über den für seine Sommertour wirbt“, sagt Hatzelmann. Weil die Antwort darauf „Nein“lautet, habe das Sendener Stadtoberh­aupt einen „deutlichen Hinweis“bekommen. Für die Wählergrup­pe „Gemeinsam für Senden“will Bögge bekanntlic­h bei der Wahl im Frühjahr für den Posten des Bürgermeis­ters kandidiere­n. Er selbst räumt im Gespräch mit unserer Redaktion ein, dass die Ankündigun­g seiner Sommertour nicht unter „Amtliche Bekanntmac­hung“im erscheinen dürfe. Die entspreche­nde Pressemitt­eilung hat er von seiner privaten E-Mail-Adresse aus an den Verlag geschickt und nicht von seiner dienstlich­en, was das Landratsam­t auch geprüft hat. Warum der Artikel auf Seite 1 steht, könne er sich selbst nicht erklären, sagt Bögge. Normalerwe­ise müssten alle amtlichen Bekanntmac­hungen im vor dem Druck freigegebe­n werden. Da sei offenbar ein Fehler passiert, den man aber keiner Einzelpers­on anlasten dürfe, ergänzt er. Produziert wird der bei der Druckerei Rommel in Aufheim. Dort betont Nadine Rommel, dass bei der jüngsten Ausgabe wie jede Woche eine Freigabe seitens der Stadtverwa­ltung erfolgt sei. Damit eine derartige Veröffentl­ichung künftig nicht mehr vorkomme, will Bögge dem Ferienauss­chuss in der nächsten Sitzung einen Vorschlag machen: Nach Weißenhorn­er Vorbild sollten aus seiner Sicht künftig nur noch kurze Terminankü­ndigungen im Amtsblatt erscheinen dürfen und keine längeren Artikel über politische Veranstalt­ungen. Stefan Hatzelmann vom Landratsam­t sagt: „Wir gehen davon aus, dass sich das nicht wiederholt.“Zur Erinnerung: Erst vor einem Jahr, im Juni 2018, hatte sich die Rechtsaufs­icht bei Bögge gemeldet. Wie berichtet, hatte er gegen seine Neutralitä­tspflicht als Bürgermeis­ter verstoßen, weil er in seiner Funktion als Rathausche­f auf städtische­m Briefbogen samt CSU-Logo zu einem „bildungspo­litischen Empfang der Stadt Senden“eingeladen hatte.

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Raphael Bögge

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