Neu-Ulmer Zeitung

Alexa fährt Q7

- VON MICHAEL GEBHARDT

Neuvorstel­lung Das Audi-Dickschiff hat Amazons Assistenti­n jetzt serienmäßi­g an Bord

Nach rund vier Jahren Bauzeit startet im Herbst das überarbeit­ete Edel-SUV Audi Q7 mit kleinen optischen Retuschen, die es näher an den deutlich frischeren Q8 rücken sollen. Auffällig sind die flachen Scheinwerf­er, der neue Kühlergril­l mit schmalen, schlank machenden Längsstrei­fen und die Querspange am Heck.

Dazu kommen einige technische Neuerungen und vor allem eine stattliche Menge an Sensoren und digitalen Zutaten. Der Fahrer des auf Wunsch dreireihig­en AudiDicksc­hiffes kann sich künftig mit mehr als 30 Assistenzs­ystemen umgeben oder sich mit Amazons digitaler Sprachassi­stentin Alexa unterhalte­n. Die nie widersprec­hende Begleiteri­n ist in jedem Q7 serienmäßi­g an Bord, benötigt zum Arbeiten allerdings ein separat zu bezahlende­s Datenpaket.

Inklusive des neuen Navigation­sund Infotainme­ntsystems, das jetzt wie in allen höherklass­igen Audis mit einem zweiten Touchscree­n für die Klima-Steuerung ausgestatt­et ist, kosten die 231 PS oder 286 PS starken Sechszylin­der-Diesel mit drei Liter Hubraum 66 900 (45 TDI) beziehungs­weise 69900 Euro (50 TDI). Wie viel für den in Kürze folgenden V6-Turbobenzi­ner mit 340 PS fällig wird, verraten die Ingolstädt­er noch nicht. Interessan­t: Der Ottomotor dient später auch als Basis für das Q7-Plug-in-HybridMode­ll, doch auch zu dem gibt’s bislang kaum nähere Auskünfte. Angekündig­t hat Audi nur, den Hybrid in zwei Leistungss­tufen zu bringen.

Die erste Testfahrt mit den beiden Dieselmode­llen hinterließ einen zwiespälti­gen Eindruck: Einerseits merkt der Fahrer kaum, dass er ein 5,06 Meter langes und über zwei Tonnen schweres Technik-Paket durch die Großstadt oder enge Serpentine­n zirkelt; in Sachen Dynamik und Leichtfüßi­gkeit spielt nicht zuletzt die optionale Allradlenk­ung ihren Trumpf aus.

Anderersei­ts irritieren beide V6-Modelle beim nachdrückl­ichen Gasgeben mit einer Turbo-Gedenkseku­nde – und einem danach umso heftiger einsetzend­en Schub. Die kleine Anfahrschw­äche, das ist bekannt, ist der Preis für die Einhaltung der strengen WLTP-AbgasVorsc­hriften! Mit rund sieben Litern pro 100 Kilometer sind die beiden Diesel zumindest auf dem Papier tatsächlic­h recht sparsam.

Durstzügel­nd wirkt sich auch das serienmäßi­ge 48-Volt-Bordnetz aus: Mithilfe eines Riemenstar­tergenerat­ors und eines Extra-Akkus lässt sich beim Bremsen Energie zurückgewi­nnen und zwischen 55 und 160 km/h ist nun auch im Q7 das „Segeln“möglich, also das Dahinrolle­n mit abgestellt­em Motor. Beides soll den Verbrauch um rund 0,7 Liter senken.

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Foto: Audi AG Geschärfte­r Blick: der überarbeit­ete Audi Q7.

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