Alexa fährt Q7
Neuvorstellung Das Audi-Dickschiff hat Amazons Assistentin jetzt serienmäßig an Bord
Nach rund vier Jahren Bauzeit startet im Herbst das überarbeitete Edel-SUV Audi Q7 mit kleinen optischen Retuschen, die es näher an den deutlich frischeren Q8 rücken sollen. Auffällig sind die flachen Scheinwerfer, der neue Kühlergrill mit schmalen, schlank machenden Längsstreifen und die Querspange am Heck.
Dazu kommen einige technische Neuerungen und vor allem eine stattliche Menge an Sensoren und digitalen Zutaten. Der Fahrer des auf Wunsch dreireihigen AudiDickschiffes kann sich künftig mit mehr als 30 Assistenzsystemen umgeben oder sich mit Amazons digitaler Sprachassistentin Alexa unterhalten. Die nie widersprechende Begleiterin ist in jedem Q7 serienmäßig an Bord, benötigt zum Arbeiten allerdings ein separat zu bezahlendes Datenpaket.
Inklusive des neuen Navigationsund Infotainmentsystems, das jetzt wie in allen höherklassigen Audis mit einem zweiten Touchscreen für die Klima-Steuerung ausgestattet ist, kosten die 231 PS oder 286 PS starken Sechszylinder-Diesel mit drei Liter Hubraum 66 900 (45 TDI) beziehungsweise 69900 Euro (50 TDI). Wie viel für den in Kürze folgenden V6-Turbobenziner mit 340 PS fällig wird, verraten die Ingolstädter noch nicht. Interessant: Der Ottomotor dient später auch als Basis für das Q7-Plug-in-HybridModell, doch auch zu dem gibt’s bislang kaum nähere Auskünfte. Angekündigt hat Audi nur, den Hybrid in zwei Leistungsstufen zu bringen.
Die erste Testfahrt mit den beiden Dieselmodellen hinterließ einen zwiespältigen Eindruck: Einerseits merkt der Fahrer kaum, dass er ein 5,06 Meter langes und über zwei Tonnen schweres Technik-Paket durch die Großstadt oder enge Serpentinen zirkelt; in Sachen Dynamik und Leichtfüßigkeit spielt nicht zuletzt die optionale Allradlenkung ihren Trumpf aus.
Andererseits irritieren beide V6-Modelle beim nachdrücklichen Gasgeben mit einer Turbo-Gedenksekunde – und einem danach umso heftiger einsetzenden Schub. Die kleine Anfahrschwäche, das ist bekannt, ist der Preis für die Einhaltung der strengen WLTP-AbgasVorschriften! Mit rund sieben Litern pro 100 Kilometer sind die beiden Diesel zumindest auf dem Papier tatsächlich recht sparsam.
Durstzügelnd wirkt sich auch das serienmäßige 48-Volt-Bordnetz aus: Mithilfe eines Riemenstartergenerators und eines Extra-Akkus lässt sich beim Bremsen Energie zurückgewinnen und zwischen 55 und 160 km/h ist nun auch im Q7 das „Segeln“möglich, also das Dahinrollen mit abgestelltem Motor. Beides soll den Verbrauch um rund 0,7 Liter senken.