Freier Eintritt wäre ganz normal
Die Kommunen pflegen Parks, damit sich die Bürger darin erholen können, bauen Straßen, damit die Bürger darauf fahren können, errichten Schulen, damit ihre Kinder die Bildung bekommen, die sie brauchen. Lauter Angebote, die für ihre Nutzer kostenlos sind, wer ins Museum will, muss aber bezahlen. Natürlich gibt es dafür Argumente, das Schwimmbad ist schließlich auch nicht umsonst, der Idee des Museums als öffentliche Bildungsanstalt läuft diese Idee aber zuwider.
Jeder Eintritt ist eine Barriere, lässt die Menschen nachrechnen, ob sich der Besuch lohnt. Gäbe es diesen nicht, die Leute kämen auch spontan vorbei, guckten bei ihrem Lieblingskunstwerk vorbei, stünden nicht mehr unter dem Druck, ihr Geld abarbeiten zu müssen. Für Publikumsmagneten wie den Louvre ergäbe so ein Konzept wenig Sinn, aber kommunale Museen wie das Museum Ulm sind nicht in erster Linie Touristenattraktionen, sondern vor allem Angebote an die Bürger – und können mit den Eintrittseinnahmen ohnehin nur einen Bruchteil ihrer Kosten decken, manche nehmen nicht viel mehr als die Kosten für das Kassenpersonal ein. Warum also nicht einfach diese Barriere abbauen?
Damit die Besucher aber wiederkommen, müssen sich die Museen bei Öffentlichkeits- und Vermittlungsarbeit ins Zeug legen, zeigt eine aktuelle Studie. Keine schlechte Nachricht: Das tun die Institutionen in Ulm und Neu-Ulm längst.