Hartes Pensum, große Erfolge
Rudern I Acht Mal pro Woche trainiert Marcel Schöpf aus Bebenhausen, um im Boot mithalten zu können. Das zahlt sich aus: Der 18-Jährige hat schon eine beeindruckende Titelsammlung
Bebenhausen Erst 18 Jahre alt und schon steht eine beeindruckende Titelsammlung bei ihm im Zimmer: Marcel Schöpf aus Bebenhausen ist ein Talent im Rudersport. Seit vielen Jahren hat er sich ganz seiner sportlichen Leidenschaft und infolgedessen auch dem Leistungssport verschrieben. Bereits seit seinem 16. Lebensjahr absolviert der leidenschaftliche Ruderer bei seinem Heimatverein, dem Ulmer Ruderclub Donau, sowie in ganzjährig stattfindenden Trainingslagern acht Trainingseinheiten pro Woche, die mit Kraftsport, Ausdauer und natürlich dem Rudern an sich ganz gut ausgefüllt sind.
Das erfordert sehr viel Disziplin und ein geschicktes Terminmanagement, um die Lebensbereiche Schule, Leistungssport, Freizeit und Familie entsprechend koordinieren und unter einen Hut bringen zu können. Schöpfs jüngste Erfolge sind zwei Bronzemedaillen, die sich der junge Rudersportler bei den deutschen U23-Rudermeisterschaften in Brandenburg im Vierer mit Steuermann und im U23-MännerAchter im Team erkämpft hat. Lohn für die guten Platzierungen war letztlich die Qualifikation für die Europameisterschaften, die im September in Griechenland stattfinden.
Der mehrfache baden-württembergische Landesmeister ist erst in diesem Jahr von den Junioren in den U23-Bereich aufgestiegen. Trotz erster Erfolge will Marcel Schöpf so schnell wie möglich zum Trainingsund Wettkampfniveau dieser Klasse aufschließen. Die Renntaktik an sich hört sich zunächst recht einfach an. „Die ersten 500 Meter versuche ich, voll rauszufahren, dann den Vorsprung zu halten und 300 Meter vor dem Ziel nochmals alles rauszuhauen, was noch an Reserven da ist.“Dass dies leichter gesagt als getan ist, zeigt sich daran, dass bei rund 1000 Metern die Muskeln zu schmerzen beginnen und ein Ruderer von da an den Schmerz ignorieren muss, bis letztlich nach 2000 Metern die Ziellinie überquert ist. Für den Fachabiturienten, der ein Studium beginnen oder in den Polizeidienst wechseln möchte, ist das kein Problem. Trotz des harten Trainingsalltags und der Belastungen durch die vielen Reisen ist das Rudern seine große Leidenschaft geblieben, mit der er im Alter von 13 Jahren begonnen hat. In die Kaderboote hat sich Marcel mit seinem Marbacher Ruderpartner
Metzger gerudert.
Zwei Hamburger vervollständigen das Ruderteam. Vor der EM geht es nochmals je zweimal eine Woche lang zum gemeinsamen Training nach Hamburg auf die Regattastrecke. Dort werden drei Trainingseinheiten pro Tag absolviert und bis zu 40 Trainingskilometer abgespult. „Wir verstehen uns gut und sind alle auf dem gleichen Fitnessstand“, erklärt Schöpf. Darüber hinaus sei es so, dass der eine die bessere Physis habe und der andere die bessere Rudertechnik – so ergänzen sich die Sportler ganz gut. Finanzielle Unterstützung gibt es für Schöpf keine, seine Eltern unterstützen ihn. Sie sind es auch, die ihn über Jahre hinweg die nicht unerhebliche Strecke nach Ulm zum Training gefahren haben. Jannik