Buben auf Tour der Verwüstung
Vier und sechs Jahre alte Randalierer
Kulmbach Zwei kleine Buben haben in ihrer Nachbarschaft im oberfränkischen Kulmbach eine regelrechte Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die beiden Brüder steckten nur mit Glück einen Carport nicht vollständig in Brand, überfluteten einen Keller mit Wasser, bestahlen die Nachbarn und besprühten Autos mit Lack. Den Schaden, den die vier und sechs Jahre alten Brüder bei ihrem Streifzug verursachten, schätzt die Polizei auf 15 000 Euro – doch es kann noch mehr werden: „Wir wissen noch nicht genau, was die Brüder bei ihren Streichen womöglich noch so alles angestellt haben“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.
Die beiden Buben hätten am Montagmittag „ihre Mutter ausgetrickst“und seien von zu Hause „ausgebüxt“. Nach Angaben der Polizei verschütteten sie zunächst einen Kanister Öl am Boden eines Carports und zündeten das Öl mit einem Bunsenbrenner an. Beides hatten sie zuvor auf dem Grundstück entdeckt. „Es war ein Doppelkanister mit Öl und Benzin für eine Motorsäge. Zum Glück haben sie nicht das Benzin verschüttet, das wäre dann anders ausgegangen“, sagte der Sprecher.
Zunächst hätten die Brüder versucht, die kleinen Flammen zu löschen. Auf der Suche nach Wasser öffneten sie einen Keller in der Nachbarschaft. Dort fanden sie einen Gartenschlauch, doch der war zu kurz. „Die Brüder waren verärgert und haben einen Filter am Wasseranschluss rausgeschraubt“, schilderte der Polizeisprecher. Schon kurze Zeit später habe der ganze Keller unter Wasser gestanden.
Im Anschluss bewaffneten sich die Brüder laut Polizei „mit den unterschiedlichsten Werkzeugen, die sie in der Nachbarschaft an sich nehmen konnten“– darunter eine Gartenschere und eine Spraydose mit weißem Lack. Mit Letzterer besprühten sie ein Garagentor, eine Haustür und zwei Autos. Als die Brüder dann noch Klingelstreiche bei den Nachbarn im Ortsteil Ziegelhütten spielten, sei endlich Schluss gewesen: Eine Nachbarin hielt die beiden solange fest, bis die Polizei kam. Mit Hilfe des Jugendamtes brachten die Beamten sie zu ihrer Mutter nach Hause. Die alarmierte Feuerwehr konnte den kleinen Brand im Carport mit einer Gießkanne löschen, bevor die Flammen vom Boden übergriffen. Ob eine Versicherung für den Schaden Euro aufkommt, bezweifelte der Polizeisprecher.