Neu-Ulmer Zeitung

Das Obstwiesen­festival bleibt cool

- VON MARCUS GOLLING

Umsonst & draußen Die Organisato­ren lassen sich vom Rekord 2018 keinen Druck machen und setzen auf bewährte Stärken

Dornstadt So wie vergangene­s Jahr muss es gar nicht werden. 2018 stürmten rund 22 000 Menschen das Obstwiesen­festival. Ob dieser Rekord zusätzlich­en Druck oder Schub für die Organisato­ren bedeutet? Weder noch, sagt Clemens Wieser aus dem ehrenamtli­chen Team hinter dem „OWF“. Schließlic­h seien beim Riesenerfo­lg 2018 mehrere Faktoren zusammenge­kommen, vor allem zwei: die richtigen Headliner und das richtige Wetter. „Wir wollen nicht den nächsten Schritt machen, bei uns ist alles cool“, sagt Wieser. „Das Obstwiesen­festival ist nicht dafür da, dass die Kassen klingeln.“Umgekehrt habe man aber keine Angst mehr vor einem Flop. Dafür sei das Festival mittlerwei­le zu etabliert.

Eine aus Sicht der Fans erfreulich­e Einstellun­g, denn die ist schließlic­h der Grund dafür, dass auch bei der nächsten Ausgabe von Donnerstag, 15. August, bis Samstag, 17. August, der Eintritt wieder frei ist, was angesichts des Programms immer wieder erstaunlic­h ist. Auch dieses Jahr, denn die Macher haben wieder ein Line-up zusammenge­stellt, das neben vielen Newcomern auch bekannte Künstler beinhaltet: am Freitag etwa den Schweizer (Elektro-)Punk-Sänger Bonaparte und die Kieler Indie-Lieblinge Leoniden, am Samstag die beiden Rockbands Yeasayer aus New York und Bands of Skulls aus England. Das OWF ist immer internatio­nal, was – neben der immer stattliche­n Besucherza­hl – einer der Gründe ist, warum viele Bands gerne nach Dornstadt kommen.

Neben den erwähnten SzeneStars gibt es noch viele andere Künstler zu entdecken. Wieser freut sich vor allem, dass Stuttgarte­r Noise-Rocker Die Nerven kurzfristi­g eingesprun­gen sind. Ein weiterer Tipp von ihm sind die Briten Cassia, der Calypso-Indie-Pop ist mit das Ungewöhnli­chste, was das Festival zu bieten hat. Erstmals haben die OWF-Macher auch für Kino-Donnerstag mit dem Lumpenpack einen prominente­n Act gebucht: Das Comedy-Pop-Duo tritt vor dem Film auf, der diesmal die Komödie „Die Goldfische“ist.

Das Obstwiesen­festival 2019 ist vor allem eines: ein Obstwiesen­festival. Die Musik bewegt sich zwischen Indie-Rock und Pop, wobei das Pendel auch mal in Richtung Hip-Hop oder Elektro ausschlage­n kann, auf dem Gelände gibt es – neben vielen anderen Angeboten – auch wieder den Obstlergar­ten (in dem es am Samstag um 10.30 Uhr einen Frühschopp­en gibt) und den von den Vereinsmit­gliedern selbst angesetzte­n Most. Wie schon im vergangene­n Jahr, versuchen die Organisato­ren das Open Air nachhaltig­er, unter anderem durch Mehrweg-Becher, und komfortabl­er, zum Beispiel durch echte Toiletten, zu gestalten. Für Besucher aus Ulm gibt es auch wieder kostenlose Busse, die jeweils um 1.30 und 2.15 Uhr von der Rommelkase­rne aus in die Stadt fahren.

Die wichtigste Neuerung betrifft nicht das Festival, sondern den Tag davor: Am Mittwoch, 14. August, um 20 Uhr spielt The Mighty Oaks auf der Zeltbühne am Lerchenber­g. Das Konzert der Berliner FolkBand sei ein „Goodie“, sagt Wieser. Dass es, anders als das Festival selbst, Eintritt koste, darüber habe sich noch niemand beschwert. Mit dem Vorverkauf ist das Team zufrieden, es gibt aber noch ausreichen­d Karten an der Abendkasse.

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Foto: Nuits Balnéaires Bonaparte steht am Freitag ganz oben auf dem Line-up.
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Foto: Chad Moore Die New Yorker von Yeasayer sind die Stars am Samstag.

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