Ein vielfältig engagierter Weißenhorner wird 90
Jubilar Heinz Schulz feiert am Montag. Er war 42 Jahre lang Stadtrat und erhielt als Erster die städtische Ehrennadel
Weißenhorn Vielfältig engagiert und über Jahrzehnte kommunalpolitisch aktiv: So kennen viele Weißenhorner Heinz Schulz. Am Montag feiert der langjährige Stadtrat und Träger der städtischen Ehrennadel seinen 90. Geburtstag. Beeindruckende Zahlen weist sein Lebenslauf auf: Insgesamt 42 Jahre, von 1966 bis 2008, war Heinz – eigentlich Heinrich – Schulz Mitglied des Stadtrats, seit mehr als 70 Jahren ist er SPDMitglied. Von 1990 bis 1997 war er Ortsbeauftragter von Bubenhausen.
Bereits 1984 erhielt Schulz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement die kommunale Dankurkunde der Stadt. Sein Streben nach Gerechtigkeit und Gleichheit aller Bürger wurde auch 2010 gewürdigt. Damals erhielt er beim Neujahrsempfang als erster Bürger der Stadt die Weißenhorner Ehrennadel samt Urkunde, die höchste Auszeichnung der Kommune.
„Der Gemeinschaft dienen und nach vorne schauen“– so lautete nach Aussage seines Sohnes Thomas das politische Credo des Jubilars. Thomas Schulz trat in die politischen Fußstapfen seines Vaters. Der SPD-Stadtrat feierte Ende Juli selbst einen runden Geburtstag: Er wurde 60 Jahre alt. Heinz und Bernd heißen die beiden anderen Söhne von Heinz Schulz und seiner 1995 gestorbenen Frau Josefine.
Josef Zintl, Dritter Bürgermeister von Weißenhorn und langjähriger Parteigenosse, sagt: „Als Politiker war Heinz Schulz nicht nur ein Mann des offenen und klaren Wortes, sondern er setzte sich auch tatkräftig vor allem für Vereine und den Sport ein.“So war er bei der Planung des Weißenhorner Freibads Badbaureferent für den Stadtrat. Auch könne er als treibende Kraft bei der Herstellung der Tennisplätze des FV Weißenhorn bezeichnet werden. Seine Idee sei es gewesen, auf dem hinteren Teil des Stadions einen Tennisplatz zu errichten, erzählt seine Lebenspartnerin Rosa Seibold.
Viele weitere Auszeichnungen würdigen das Engagement des tatkräftigen Bürgers: Verdienstnadeln und Ehrenbriefe des Bayerischen Landessportverbandes und des Württembergischen Fußballverbandes, des Tennisbezirks Schwaben und des Bayerischen Kameradenund Soldatenvereins sowie Ehrenurkunden mehrerer Gewerkschaften und die kommunale Verdienstmedaille des bayerischen Innenministeriums. Schulz war Gründungsmitglied des Fischereivereins Weißenhorn und ist Ehrenmitglied des Musikvereins Bubenhausen. Dem Schützenverein Hubertus gehört er seit mehr als 40 Jahren an.
Hermann Geiger, ein weiterer politischer Weggefährte und früherer Stadtrat, sagt: „Schulz ist ein Ansprechpartner für jedermann.“Er sei einer, der für jeden Bürger offen sei: „Jeder kennt ihn. Jeder sagt ‚Grüß Gott!‘ Er war auf jeder Veranstaltung, drängte sich aber nie in den Mittelpunkt, sondern hielt sich in seiner bescheidenen Art zurück.“
Seinen Sinn für Humor bewies er vor einigen Jahren öffentlichkeitswirksam auf dem Weißenhorner Fastnachtsumzug: Dort nahm er den „Dachschaden“am noch unfertigen Dach des Busbahnhofs aufs Korn – und wurde selbst zur Belustigung der Zuschauer durch den plötzlich einsetzenden Nieselregen patschnass, wie Josef Zintl erzählt.
Als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk konnte Schulz vor Kurzem seinen Geburtsort Teplitz-Schönau in Tschechien besuchen, zudem Sternberg, von wo aus er 1946 mit seiner Mutter ausgesiedelt wurde. Im Kreise von Freunden und Familie, zu der neben seinen Söhnen auch sechs Enkelkinder zählen, wird er am Montag den 90. Geburtstag im Awo-Heim in Weißenhorn feiern, wo er mittlerweile wohnt. (az, jsn)