Freundschaft geht durch den Magen
Jubiläum Seit zehn Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Nersingen und der Gemeinde Ebene Reichenau in Kärnten. Deshalb gibt es einen Festakt – und kulinarische „Heimatgefühle“
Nersingen Auf zehn Jahre Partnerschaft blicken die Gemeinden Nersingen und Ebene Reichenau in Kärnten in diesem Jahr zurück – und das muss natürlich gefeiert werden. Doch schnell war klar: Eine normale Festschrift soll es nicht geben. „Die wird am Festabend vielleicht mal durchgeblättert und wenn man Glück hat, landet sie am Ende nur in irgendeiner Schublade“, so Bürgermeister Erich Winkler. Oder – wenn man weniger Glück hat – liegt das Heft am Ende im Mülleimer. Das soll mit dem Magazin „Heimatgefühle“nicht passieren: Es soll genutzt werden – vor allem in der Küche. Denn in der Zeitschrift gibt es nicht nur Interessantes aus der Geschichte und dem Leben der beiden Gemeinden, sondern auch jede Menge Lieblingsrezepte der Nersinger und Reichenauer.
„Wir wollten etwas Nachhaltiges, etwas Besonderes machen“, erklärt Rathauschef Winkler die Idee hinter dem Magazin. 5000 Euro hat die Gemeinde in die Zeitschrift gesteckt, insgesamt gibt es 1000 Exemplare. Der Vorverkauf läuft bereits. Das Produktionsteam von „Heimatgefühle“– Beate Müller, Carina Winkler, Dorina Groß und Bianca Christ – reiste während der Entstehung des Magazins mehrmals nach Kärnten. Vorher sei die Partnerschaft der beiden Gemeinden musiklastig“gewesen, erzählt Carina Winkler, die bei einem Medienunternehmen arbeitet und dadurch auch auf die Idee für das Magazin mit den Lieblingsrezepten kam. Durch die Arbeit an „Heimatgefühle“wurden auch viele andere Bürger in die Partnerschaft inte„sehr griert. „Die Landfrauen und Bäuerinnen waren vorher zum Beispiel nie so aktiv dabei wie jetzt“, sagt Carina Winkler.
Besonders wichtig war allen Beteiligten, dass das Magazin hochwertig wird. So haben die Seiten auch einen besonderen Überzug. Carina Winkler erklärt: „Wenn man etwas nachkocht und es tropft etwas auf’s Heft, kann man es einfach abwischen.“Gekocht wurde für die Produktion des Magazins auch in den Kärntner und Nersinger Küchen fleißig – denn schließlich mussten die Rezepte im Heft auch bebildert werden. Ein paar kleine Rückschläge blieben nicht aus: Als das Magazin schon recht weit war, mussten noch einmal Bilder ausgetauscht werden. „Da gab’s alles noch mal. Einmal musste auch meine Oma aushelfen und Linsen kochen“, erzählt Carina Winkler.
Kulinarisch wird es auch beim Jubiläumswochenende am Festabend am Samstag, 28. September, in der Nersinger Gemeindehalle: Unter dem Motto „Kasnudel trifft Maultasche“wird es ein Buffet mit den Spezialitäten der beiden Partnergemeinden geben. „Bis auf ein paar Ausnahmen sind die Rezepte im Heft auch der Speiseplan an diesem Abend“, sagt Beate Müller. Unter der Leitung von Küchenchef Heinz Schnotz und Walter Müller aus Nersingen werden die Mitglieder des Seniorenarbeitskreises und weitere freiwillige Helfer sowie die Reichenauer Landfrauen um Monika Mitter die Speisen zubereiten. Schüler der Anton-Miller-Schule helfen an dem Abend ebenfalls tatkräftig mit, auch die Tischdeko stammt von ihnen.
Den kulturellen Teil des Abends bestreiten vor allem die Besucher aus Kärnten – mit der Tanzlmusik Reichenau, dem Singkreis Nockklang sowie der Gruppe Nock-Voice. Letztere ist ein Gesangsquartett, die Sänger sind alle Mitte 20 und bieten vor allem volkstümliche Lieder. Ebenfalls am Festabend auftreten wird die Musikgruppe Duranand aus Krumbach, zudem versprechen die Organisatoren einige Überraschungen.
Fest steht dagegen schon, welches Lied gesungen wird, wenn die Kärntner wieder abreisen. Rathauschef Winkler erzählt: „Es gehört mittlerweile dazu, dass „I hab di gern“gesungen wird, wenn wir uns verabschieden.“
Gastfamilien Für den Besuch der Kärntner sucht die Gemeinde Nersingen noch Gastfamilien für die Zeit von Freitag bis Sonntag, 27 bis 29. September. Die Gemeinde rechnet aber mit etwa 40 Personen, die untergebracht werden müssen. Interessierte können sich bei Beate Müller im Rathaus melden – unter Telefon 07308/814-64 oder per Mail an beate.mueller@nersingen.de, oder direkt persönlich im Rathaus.