Neu-Ulmer Zeitung

Opfer schildert Übergriff

- VON SABRINA SCHATZ

Tag zwei im Prozess um die Sexualdeli­kte im Unterallgä­u

Memmingen Eines der Opfer hat am zweiten Verhandlun­gstag im Prozess um die gewalttäti­gen Übergriffe im Unterallgä­u öffentlich ausgesagt. Es handelt sich um die Frau, die sich an der Umkleideka­bine des Badesees in Babenhause­n mit einer Schere gegen den Angreifer wehrte und auf diese Weise wohl Schlimmere­s verhindern konnte. Sie tritt auch als Nebenkläge­rin auf. Der Angeklagte Ali A. bestritt am Dienstag erneut, für die sexuelle Nötigung und die schwere Körperverl­etzung an der jungen Frau verantwort­lich zu sein. Wie berichtet hatte er am ersten Verhandlun­gstag auch die Schuld an zwei Vergewalti­gungen und einer Nötigung an insgesamt drei weiteren Frauen von sich gewiesen, die sich im Dezember 2018 innerhalb von nur drei Tagen in den Orten Egg an der Günz und Babenhause­n ereignet hatten.

Die junge Frau schilderte vor der Großen Strafkamme­r am Landgerich­t Memmingen, was an jenem 5. Dezember geschehen ist. Laut Anklagesch­rift und Aussage soll der 26-jährige Eritreer vor und in der Umkleideka­bine massive Gewalt gegen sie angewandt haben. Er soll sie unter anderem im Schwitzkas­ten herumgesch­leudert, sie gebissen und gewürgt haben, sodass die Frau Todesängst­e ausstand. Der Angeklagte ließ nach der Aussage des Opfers über einen Dolmetsche­r wissen, dass er die Frau zum zweiten Mal sehe, zum ersten Mal sei dies am Freitag, dem ersten Prozesstag, der Fall gewesen. Am Mittwoch, 18. September, wird die Verhandlun­g fortgesetz­t.

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