Eine Stadt sieht Grün
Vorschau Am Wochenende kommen Blumen- und Bummelfans in Illertissen auf ihre Kosten. Es locken die Gartenlust und der städtische Kraut- und Rübenmarkt. Was dabei alles geboten ist
Illertissen Wer sich schon immer mal tätowieren lassen wollte, aber die dauerhafte Bemalung fürchtet, dem kann auf der bevorstehenden 22. Illertisser Gartenlust geholfen werden: Michael Schwertfeger, Biologe und Tattoo-Spezialist, fertigt temporäre Jagua-Tattoos nach Methoden indigener Völker im Regenwald. „Die Natur muss gefühlt werden“, sagen denn auch Dieter Gaißmayer, Wolfgang Hundbiss und ihr Gartenlust-Team.
Grüne Themen haben dieses Wochenende in Illertissen Hochkonjunktur: Das jährlich Tausende nach Illertissen ziehende Event auf der Jungviehweide steht heuer unter dem Motto „Die Liebe zur Natur“, nach dem Vorbild des Naturgelehrten Alexander Humboldt, der vor 150 Jahren am 14. September geboren wurde. Begleitet wird die Gartenlust von Aktionen der Förster am nahen Waldrand. Und auch in der Innenstadt ist etwas geboten: Auf dem Schrannenplatz findet zum 17. Mal der städtische Kraut- und Rübenmarkt in Verbindung mit einem Kofferflohmarkt statt. Shuttlebusse sollen stressfreies Pendeln zwischen den Märkten ermöglichen.
Beim Blick in die Programme ist Interessantes zu entdecken:
Gartenlust: Auf der Jungviehweide geht es am Samstag, 14. September, um 11 Uhr los, wenn Bürgermeister Jürgen Eisen und die Bayerische Biokönigin Carina Bichler das Geschehen eröffnen. Hörenswert dürften die zahlreichen Vorträge sein. Dazu gehören „Gartenlust und Küchenzauber“(13 Uhr), „War Alexander von Humboldt ein ChiliAficionado?“(15 Uhr) und die „Humboldtii-Tomate“(17 Uhr). Im Vortragsraum: 12 Uhr: Blüten aus Tropenfernen, 13 Uhr: „Männer, gärtnernd“, 14 Uhr: Waldbaden, 15 Uhr: Gesundheit nach Hildegard von Bingen, 16 Uhr: Rare, exotische Stauden, 17 Uhr: Großer Kosmos – kleiner Kosmos.
Weiter geht es am Sonntag, 15. September, Hauptbühne, Staudengärtnerei: 11 Uhr: „War Alexander von Humboldt ein Chili-Aficionado?“, 13 Uhr: Die „Humboldtii-Tomate“im eigenen Garten, 15 Uhr: Die Wurzeln unserer Gesundheit aus Sicht der Hildegard von Bingen und Alexander von Humboldt. Im Vortragsraum: 11Uhr: Blüten aus Tropenfernen, 12 Uhr: Rare, exotische Stauden, 13 Uhr: Die Natur als ein lebendiges Ganzes, 14 Uhr: Großer Kosmos – kleiner Kosmos, 15 Uhr: Waldbaden, 16 Uhr: „Männer, gärtnernd“.
An beiden Tagen erweist sich das Gelände auf der Jungviehweide rund um das Museum der Gartenkultur im weitesten Sinne als Bühne der Vielfalt im Grünen: Es musizieren die Unterillertaler Tanzmusikanten, die Haseltaler Alphornbläser, es gibt Chansons, Symphonic Rock aus Elbogen oder Traditionsmix von den Schalamazl. Es tritt der Gesangverein Jedesheim auf oder „Uli’s Gartenorchester“. Es gibt Vorträge an mehreren Ständen, ein Kinderprogramm und Amüsantes rund ums Motto „Die Liebe zur Natur – 250 Jahre Alexander von Humboldt“. Der Naturgelehrte soll der französischen Kaiserin Josephine einige der ersten Dahlien überreicht haben, die den Weg von Mexiko nach Europa schafften. Er beschrieb auch die von selbst vergehenden Tattoos der Indianer.
Waldweg zur Gartenlust: Seit Beginn der Gartenlust vor 22 Jahren begleiten örtliche Förster beide Markttage und bieten Mitmachaktionen zu grünen Themen.
Kraut- und Rübenmarkt: Rund 40 Aussteller werden auf dem Areal zwischen Schranne und Rathaus vertreten sein. Als Veranstalter ergänzt die Stadt mit regionalen Anbietern und Vereinen die Gartenlust. Vier neue Aussteller sind dazu gekommen, sagt Marktmeistern Daniela Straßburg. Sie ergänzen das Warenangebot mit Essig-und Ölspezialitäten. Neu ist ein Stand mit Tiroler Schinken und die Singgemeinschaft aus Au bietet Suppen an.
Seit etlichen Jahren ergänzt ein Kofferflohmarkt in der Schranne die Vielfalt der Angebote. Etwa 20 Plätze wurden vergeben, an denen Trödler ihre Waren ausbreiten werden. Neu dabei ist der Verein „Donum Vitae“, der Krimskrams aus dem Koffer feilbietet.