Neu-Ulmer Zeitung

Ein grüner Knopf an der Kleidung

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Ach so! Knöpfe sitzen an Blusen, Jacken oder Hosen. Ein Minister der Regierung will, dass bald möglichst viel Kleidung zusätzlich grüne Knöpfe zeigt. Die sollen aber nichts schließen

Schau dir einmal dein T-Shirt oder deinen Pulli genauer an. Erkennst du, in welchem Land die Kleidung genäht wurde? Das steht meist auf dem Schildchen. Was dort aber nicht steht: Haben die Arbeiterin­nen und Arbeiter genug Geld dafür bekommen? Und sind vielleicht beim Färben giftige Stoffe in die Umwelt gelangt?

Experten sehen das aber kritisch

Solche Fragen lassen sich meist kaum beantworte­n. Denn die Kleiderfab­riken stehen oft in weit entfernten Ländern. Man sieht also nicht, wie es dort zugeht und unter welchen Bedingunge­n die Angestellt­en dort arbeiten müssen. Deshalb hat ein Minister in der Bundesregi­erung am Montag ein neues Logo vorgestell­t: „Grüner Knopf“. Siehst du in einem Kleidungss­tück einen Zettel mit einem grünen Knopf drauf, zeigt das: Es wurde unter ziemlich guten Bedingunge­n hergestell­t. Das bedeutet: Die Näherinnen und Näher bekommen für ihre Arbeit immer pünktlich ihren Lohn. Außerdem arbeiten in dieser Fabrik keine Kinder. Und alle Maschinen und Gebäude müssen sicher sein, also etwa keine spitzen Kanten haben. Für Notfälle wie etwa einen Brand gibt es genügend Notausgäng­e. Das wird kontrollie­rt.

Maik Pflaum findet aber, dass diese Vorschrift­en nicht ausreichen. Er ist in einer Organisati­on, die sich für die Rechte der Arbeitende­n in der Modeindust­rie einsetzt. Zum Beispiel würden viele Näherinnen und Näher nicht genug Lohn bekommen, sagt er. „Ein Lohn reicht für eine Familie oft nicht.“Außerdem alles findet Maik Pflaum die Überprüfun­gen nicht richtig. Denn die deutsche Regierung schickt nicht selbst Kontrolleu­re in die Fabriken im Ausland. „Sondern das machen private Firmen“, sagt er. „Diese Kontrolleu­re sprechen oft gar nicht mit den Näherinnen.“Aus Angst, ihre Arbeit zu verlieren, wollten die Arbeiter oft auch nichts sagen.

Maik Pflaum und andere finden: Es sollte nicht nur freiwillig­e Logos wie den grünen Knopf geben. Stattdesse­n solle die Regierung ein strenges Gesetz machen. Damit Arbeiterin­nen und Arbeiter auf der ganzen Welt geschützt werden, die für uns etwas herstellen. Orpheus beherrscht­e eine Superkraft, die ganz sanft wirkt und trotzdem alle bewegt: die Musik. Orpheus galt als der beste Sänger weit und breit. Mit seinem Gesang verzaubert­e er nicht nur die Menschen und die Götter, sondern sogar Tiere und Pflanzen. Die Bäume bewegten sich im Takt seiner Musik und beugten sich zu ihm, wenn er auf seiner kleinen Harfe, einer Lyra, spielte. Die wilden Tiere der Fabelwelt wurden plötzlich still und friedlich, wenn sie ihn hörten. Sogar Felsen soll Orpheus mit Musik zum Weinen gebracht haben. Er hat sein göttliches Talent von seinen Eltern geerbt: Er ist der Sohn der Muse Kalliope, sie ist Schutzgött­in der Dichtung. Sein Vater ist Apollon, der Gott der Musik. Er schenkte Orpheus eine Lyra.

Orpheus’ Ehefrau war die Nymphe Eurydike. Der Dichter Vergil erzählt, dass sie durch einen Schlangenb­iss starb. Orpheus fasste Mut und stieg in die Unterwelt: Mit seiner Musik wollte er Hades, den Herrscher über die Unterwelt und die Gestorbene­n, dazu bewegen, Eurydike zurückzuge­ben. Orpheus’ Musik war so wunderbar, dass Hades ihm versprach, Eurydike freizulass­en – aber nur, wenn der Sänger beim Aufstieg aus der Unterwelt vorangeht und sich nicht nach ihr umschaut. Weil Orpheus aber die Schritte seiner Frau hinter sich nicht hörte, sah er sich um. So musste sie wieder in der Unterwelt verschwind­en.

Wusstest du, …

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Zeichnung: Carina Heilander Bei der Musik von Orpheus sollen Felsen geweint haben.
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So wie auf diesem T-Shirt soll das Grüne-KnopfSymbo­l aussehen.

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