Neu-Ulmer Zeitung

Der Klang der Hilfsberei­tschaft

- VON RONALD HINZPETER

Manchmal muss man eben nicht nur dabei, sondern mittendrin sein. Einen Tag vor Weihnachte­n war der Pub Fiddler’s Green in Pfaffenhof­en wieder mal gesteckt voll, alle 150 Sitzplätze waren belegt. Doch das Ungewöhnli­che daran: Mindestens jede/r Zweite hielt eine Ukulele in der Hand und zupfte im Laufe der nächsten drei Stunden Weihnachts­lieder, Popsongs, Folk und Rock. Alles, was sich mit maximal vier Akkorden spielen ließ. Mancher hatte zuvor noch nie ein Instrument in der Hand gehalten, aber für diesen Abend tapfer die vier Griffe gelernt. Es war toll: Die ganze Kneipe sang und spielte sich einen Abend lang die Kehle und die Finger wund. Ein großes Gemeinscha­ftsvergnüg­en, an dem ich zum ersten Mal teilnahm. Die Ukulele hatte ich erst zwei Wochen davor gekauft – sie wird nächstes Jahr wieder im Pub zum Einsatz kommen bei „Vier Akkorde für ein Halleluja“. Diese Veranstalt­ung hat allerdings noch einen schönen Beiklang: Der Erlös der Hutsammlun­g kommt zur Hälfte der Kartei der Not zugute.

Der Ukulele-Abend in Pfaffenhof­en ist sozusagen das jüngste Mitglied im weit gefassten Spendenzir­kel unseres Leserhilfs­werkes. Zuverlässi­g unterstütz­en uns Jahr um Jahr Vereine, Institutio­nen oder Einzelpers­onen mit ihren Zuwendunge­n. Sie sorgen in schöner Regelmäßig­keit dafür, dass die Kartei ihrer Arbeit nachgehen und

Not in der Region lindern kann. Die Hilfe ist so vielfältig, dass an dieser Stelle gar nicht alles aufgeliste­t werden kann.

So wurde wieder fleißig für die Plätzchena­ktionen unserer Redaktion auf den Weihnachts­märkten in Illertisse­n und Roggenburg gebacken, Theatergru­ppen spendeten einen Teil ihrer Einnahmen ebenso wie Kapellen – das mittlerwei­le aufgelöste Trio Alpenland Sepp & Co leider zum letzten Mal – und der Lions-Club stellte zum zweiten Mal seine Adventskal­ender-Aktion auf die Beine. Diesmal war der Erfolg noch größer als vergangene­s Jahr. Die Kartei bekam darüber hinaus Geld von Tauchlehrg­ängen, von Golfern, von Läufern bei Run Bike Rock, dem Pfaffenhof­er Marktlauf oder dem immer beliebter werdenden Holzheimer Butterbrez­ellauf. Einen neuen Spendenrek­ord verzeichne­te 2019 die Adventsfen­steraktion des Finninger Obst- und Gartenbauv­ereins.

Allen, allen, allen, die etwas für die Kartei der Not gespendet oder organisier­t haben, sei an dieser Stelle ein herzliches Vergelt’s Gott gesagt. Ohne all diese hilfsberei­ten Menschen wäre die Region ärmer, im wahrsten Sinne des Wortes.

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