Ein Herz reparieren
Tipp des Tages Georg und Christine sind seit
40 Jahren zusammen. Dann knallt es
ARD, 20.15 Uhr „Ein gekränktes Herz heilt langsam, manchmal gar nicht.“Das sagt Christine (Suzanne von Borsody) zu ihrem Ehemann Georg (Christian Kohlund). Die Frage, ob ein Herz repariert werden kann, bestimmt die ganze Komödie „Der Liebhaber meiner Frau“. Das
strahlt das Ganze am Montag um 20.15 Uhr aus.
Für Georg, Bürgermeister aus Leidenschaft, stand die Familie stets an zweiter Stelle. Christine fühlt sich vernachlässigt und missachtet. Jetzt, wo er in Rente geht, befürchtet sie, dass alles noch schlimmer wird. Nach knapp 40 Jahren Ehe ist die Beziehung der beiden mehr als erlahmt. Ausgerechnet am Tag seiner Pensionierung erfährt Georg, dass Christine angeblich einen Liebhaber hat. Er will seine Frau zurückerobern und sucht sich während eines Kuraufenthalts Rat bei seinem Trainer
(Walter Sittler). Der ist auch der Liebhaber seiner Frau – oder etwa doch nicht?
Damit ist das Chaos perfekt – oder zumindest eine sehr brave Vorstellung von Chaos. Die Handlung ist amüsant, allerdings auch wenig überraschend. Dass der Film nicht zu bieder gerät, ist den Hauptdarstellern zu verdanken, vor allem den starken Frauenrollen.
Auch die Altherrenprügelei auf einem übergroßen Schachbrett ist eine schöne Szene. Die Tochter des Ehepaares (Alice Dwyer), die als Richterin täglich Familiendramen vor Augen hat, sorgt regelmäßig für Szenen zum Schmunzeln. Sie ist es auch, die zu ihren Eltern sagt: „Jede Scheidung lässt sich auf einen Punkt runterbrechen: Vernachlässigung“. Das ist ohnehin das große Stichwort in der Ehekomödie von GrimmePreisträger Dirk Kummer.