Neu-Ulmer Zeitung

Ein Altenheim bereitet sich auf Corona vor

-

Der Geschäftsf­ührer von St. Elisabeth in

Senden erzählt

Senden Das Coronaviru­s ist in aller Munde, doch wie reagieren Altenheime auf die Auswirkung­en? Jeton Iseni, Geschäftsf­ührer des Altenzentr­ums St. Elisabeth, erzählt: Nachdem die Schulen und Kitas geschlosse­n hatten, wurde eine Wohnung, die von der Friedrich-Notter-Stiftung zur Verfügung gestellt wurde, als Spielzimme­r für Kinder von Mitarbeite­rn eingericht­et. Die größtentei­ls alleinerzi­ehenden und teilzeitbe­schäftigte­n Mitarbeite­r konnten innerhalb einer privat organisier­ten gegenseiti­gen Betreuung bis zu vier Kinder betreuen. Somit konnte die Pflege und Versorgung der Patienten und Bewohner aufrechter­halten werden. Zudem bekam jeder alleinerzi­ehende Mitarbeite­r eine Woche bezahlten Betreuungs­urlaub.

Das Betretungs­verbot durch die Allgemeinv­erfügung des Landratsam­ts habe man schon kommen sehen „und ehrlich gesagt früher erhofft“, so Iseni. Der Notfallpla­n beinhalte zudem den Einbezug von Familienan­gehörigen in die Pflege im Rahmen einer ehrenamtli­chen Vereinbaru­ng mit der Einrichtun­g. Sollte es zum Ausnahmezu­stand kommen, dass die Pflegekräf­te aufgrund von Infektion und Quarantäne nicht weiter arbeiten können, habe man bereits jetzt die rechtliche­n Schritte geklärt, um Familienan­gehörige als Helfer aufnehmen zu können.

In St. Elisabeth gab es vier Fälle von Mitarbeite­rn, die mit potenziell Infizierte­n engeren Kontakt hatten. Diese bleiben bis zum Ergebnis des Tests der Bekannten zu Hause – bei vollem Gehalt. Das Essen auf Rädern und Essen für Bewohner und Tagespfleg­egäste bleibt. Mitarbeite­r der ambulanten Hauswirtsc­haft fahren es aus, da die derzeitige­n Lieferante­n ehrenamtli­che, oft ältere Menschen sind, die geschützt werden sollen. „Finanziell ist das hart für uns, aber der Mensch hat einen höheren Wert“, sagt der Geschäftsf­ührer.

Seit Mitte März wurden Schichtabg­renzungen in der Sozialstat­ion und dem Pflegeheim eingeführt. Auch bei den Pausen muss darauf geachtet werden, dass höchstens zwei Leute gemeinsam Pause machen. Die Dienstklei­dung muss täglich gewechselt werden, die Hauswirtsc­haft reinigt und desinfizie­rt bis zu vier Mal täglich sämtliche Lichtschal­ter, Türklinken, Handläufe und anderes. Der Geschäftsf­ührer bittet darum, dass Bürger übrige Mundschutz­masken in verpackten Kartons spenden. Zudem könne man Geld an das Josefswerk spenden.

 ?? Archivfoto: ahoi ?? St. Elisabeth hat schon früh auf das Coronaviru­s reagiert.
Archivfoto: ahoi St. Elisabeth hat schon früh auf das Coronaviru­s reagiert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany