Roggenburger Gemeinderat nimmt Arbeit auf
Konstituierende Sitzung
Rund die Hälfte des Gremiums ist neu. Bürgermeister Mathias Stölzle erhält drei Stellvertreter
Roggenburg Mit acht neuen Mitgliedern startete der Roggenburger Gemeinderat am Dienstag in die neue Amtsperiode. „Wir werden uns mit Mut und Selbstvertrauen unseren Aufgaben stellen“, sagte der wiedergewählte Bürgermeister Mathias Stölzle, der die Neuzugänge vereidigte.
Erstmals am Ratstisch saßen an diesem Abend die Schießener Andreas Bader, Dieter Rittler, Josef Müller und Michael Strobel sowie Sebastian Ott und Stephan Einfalt aus Biberach und Martin Reindle für Meßhofen/Roggenburg. Im großen Saal des Bildungszentrums legten sie ihren Amtseid ab, schworen dabei Gesetzestreue und Pflichtbewusstsein. Freilich in gebührendem Abstand zueinander, denn in Corona-Zeiten hat jeder Rat einen Tisch für sich allein. „Was wir hier beschließen, wird für die Bewohner unmittelbar sichtbar, und die Prioritäten, die wir hier setzen, wirken sich auf den Alltag jedes Einzelnen aus“, betonte Stölzle in den ersten Minuten der Sitzung. Daher sei es besonders wichtig, die Entscheidungen nachvollziehbar zu machen und auch, die Bürger zum Mitreden zu ermutigen, „das hält unsere Gemeinschaft am Leben“. In der Zusammenarbeit gehe es darum, Argumente unvoreingenommen auszutauschen und sich gegenseitigen Respekt zu zollen. Vorgeschaltet war der Sitzung eine kurze Andacht, in der Pater Ulrich Keller um göttlichen Segen für die Amtsträger bat. Wegen der Krise derzeit zum Stillstand verdonnert, stehe Roggenburg immerhin solide da, sagte Rathauschef Stölzle. In der nächsten Zeit müsse aber wohl auf den Prüfstand, welche Vorhaben durchgeführt und welche wegen bröckelnder Einnahmen aufgeschoben werden müssen.
Vertreten wird der hauptamtliche Bürgermeister künftig von zwei weiteren Bürgermeistern: Zum Zweiten Bürgermeister wurde mit 13 von 15 Stimmen Johannes Schmid gewählt. „Ich werde alles daransetzen, es gut zu machen und Sorge tragen, dass kein Ortsteil benachteiligt wird“, sagte Schmid. Dritter Bürgermeister ist nun Joachim Graf, der 14 Stimmen auf sich vereinte. Er wolle die Interessen der Gemeinde mit vollem Einsatz vertreten, erklärte Graf. Zudem gibt es jetzt einen sogenannten „weiteren Stellvertreter“: ein Posten, den die Geschäftsordnung zwar vorsieht, der bisher aber nicht besetzt gewesen war. Der Stellvertreter soll zum Zuge kommen, wenn alle Bürgermeister verhindert sind. Diese Funktion erfüllt Andreas Bader.
Die Aufwandsentschädigung für die Gemeinderäte stockte das Gremium auf Vorschlag des Bürgermeisters um jeweils zehn Euro auf, sie beträgt damit 50 Euro pro Person und Sitzung. Auch der Verdienstausfall, den Selbstständige wegen der Amtsausübung beanspruchen können, sowie der Nachteilsausgleich wurden auf 30 und 20 Euro erhöht. De facto seien beide Leistungen in den vergangenen Jahren aber nie abgerufen worden, sagte Stölzle.
Bis zu einem Betrag von 15000 Euro darf der Bürgermeister nach dem nun gefassten Beschluss auch ohne das Gremium über Haushaltsmittel
verfügen. Dennoch würden dem Rat alle wichtigen Ausgaben zur Entscheidung vorgelegt, so der Verwaltungschef.
Roggenburgs Gemeinderat hat nur einen einzigen Ausschuss, den Rechnungsprüfungsausschuss. Ihm gehören ab jetzt Thomas Franke als Vorsitzender, Karlheinz Aumann, Johannes Schmid, Ernst Ederle, Dieter Rittler und Andreas Bader an. Jugendbeauftragte sind Sebastian Ott und Michael Strobel. Besetzt wurden auch die unregelmäßig tagenden Arbeitskreise, zuständig für die Kooperation mit dem Bildungszentrum sowie den jährlichen Weihnachtsmarkt.