„Frauen sind immer relevant“
Digitales
Frauen erzählen in Videos von ihren systemrelevanten Berufen. Unternehmerin Tijen Onaran hat
die Aktion #Sheroes gestartet. Sie sagt, was dem Applaus folgen muss
mehr als 30000 Frauen sowie ihre eigene Reichweite. „Wir haben in den vergangenen Monaten vielen digitalaffinen Frauen zu Sichtbarkeit verholfen. Nun möchten wir Frauen eine Plattform geben, die viele leider gar nicht so auf dem Zettel haben: den Pflegerinnen, den Kassiererinnen, den Erzieherinnen“, sagt Onaran.
In der Praxis funktioniert das so: Frauen erzählen vor einer Kamera aus ihrem beruflichen Alltag, wieso sie gerade diesen Job angetreten haben, was ihre Wünsche und Ziele sind. In jedem Beitrag soll außerdem ein Appell an Gesellschaft und/oder Politik enthalten sein. Das Video laden die Frauen im Anschluss selbst hoch und ergänzen den Beitrag mit #sheroes oder @gd_women auf Twitter, @global_digital_women auf Instagram oder @GDW Global Digital Women GmbH auf LinkedIn. Alternativ können die Frauen den Beitrag auch direkt an „Global Digital Women“senden unter info@global-digital-women.com. Die Initiatorinnen sichten die Beiträge, bearbeiten sie und veröffentlichen sie auf ihren Kanälen.
„Wir wollen das Bewusstsein in der Gesellschaft für diese Berufsgruppen stärken und ihnen unsere Wertschätzung zeigen“, sagt Tijen Onaran. Aufgrund der CoronaKrise werde erst klar, dass diese Arbeitnehmerinnen unverzichtbar seien.
„Und das nicht nur in der Krise. Schlimm genug, dass das jetzt erst viel mehr Menschen auffällt. Diese Frauen sind immer relevant“, sagt die Unternehmerin. Sie finde es „total stark zu sehen, mit welcher mentalen Gesundheit und Stärke so viele Frauen an vorderster Front für uns alle kämpfen“.
In einer Instagram-Story erzählt zum Beispiel die 25-jährige Kata aus München von ihren intensiven Tagen als Gesundheits- und Krankenpflegerin. Als Springerin ist sie aktuell permanent unterwegs zwischen OP-Sälen, Besprechungsund Patientenzimmern. Im Video verleiht sie ihrer Hoffnung Ausdruck, „dass die aktuelle gesellschaftliche Anerkennung auch nach Corona anhält“. Das Prädikat „Systemrelevanz“dürfe auch nach der Pandemie nicht verschwinden. Das sieht auch Tijen Onaran so, die ergänzt: „Dem Applaus muss eine bessere Bezahlung folgen.“
Für die ersten Stories hat das Unternehmen „Global Digital Women“im Bekanntenkreis nach Protagonisten gesucht. Die Geschichte von Kata hat aber so große Kreise gezogen, dass nun auch zahlreiche Frauen von sich aus Videomaterial hochladen. „Jeden Tag erreichen uns Beiträge“, freut sich Onaran.