Neu-Ulmer Zeitung

Diskussion über Krippe: Lasst die Kirche im Dorf

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Zu den Berichten über die Krippe im Ulmer Münster:

Dieses blöde Rassismusg­eschwätz geht mir langsam aber sicher gehörig auf den Zeiger. Im Münster die Krippenfig­uren nicht mehr aufstellen, Hotels und Straßennam­en ändern, und eventuell das Zeitliche segnen, wenn ich Mohrenköpf­e esse, die selbst gebacken aus Biskuittei­g und Schokolade­nüberzug, in der Mitte gefüllt mit selbstgesc­hlagener Sahne, sogar schwarzen Kindern schmecken. Ich habe hier eine Freundin aus Kenia, wo ich selbst schon 22 Mal war und viele Jahre ein SOS-Kinderdorf aus Mombasa unterstütz­te. Ich bin weit davon entfernt, rassistisc­he Gedanken zu hegen. Mir ist vollkommen egal, welche Hautfarbe oder Religion ein Mensch hat.

Wir sind alle Menschen. Geht der ganze Käse eigentlich von dunkelhäut­igen Vereinigun­gen aus? Diese Frage drängt sich mir sehr auf. Wenn dunkelhäut­ige Kinder in der Schule gemobbt werden, dann müssten halt Lehrer erzieheris­ch einschreit­en. Also liebe Kirchenfür­sten und Bürgermeis­ter, lasst die Kirche im Dorf. Und die Originalkr­ippe auch. Daran ist überhaupt nichts Anstößiges. Fragen Sie doch mal Kinder, wie die darüber denken. Die sind oft klüger als Erwachsene. Es stört mich viel mehr, dass nichts unternomme­n wird gegen die Vielzahl rumänische­r Bettler, oft sehr rüde, aufdringli­ch und lästig. Wo ist da die Staatsgewa­lt? Also ich bin jetzt 73, noch ziemlich fit, auch geistig. Habe noch nie erlebt, dass unsere Gesellscha­ft so einknickt. Haben wir nicht andere Sorgen genug?

Gisela Krone,

Neu‰Ulm

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