EU will für VirusKrisen gerüstet sein
Pläne für eine Gesundheitsunion
Brüssel Geschlossene Grenzen und EU-Staaten, die sich gegenseitig Atemschutzmasken wegkaufen – zu solchen Missständen soll es nie wieder kommen. „Wir müssen und werden anders mit grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren umgehen“, versprach die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in Brüssel.
Aus der EU soll eine Gesundheitsunion werden, um besser für künftige Virus-Krisen gerüstet zu sein. Geschaffen werden soll „ein solider Rahmen für die Bereitschaftsplanung, Überwachung, Risikobewertung, Frühwarnung und Reaktion der EU“, heißt es aus Brüssel. Konkret sieht das so aus: Die EU etabliert eine Notfallzentrale, die bei grenzüberschreitenden Bedrohungen den „Gesundheitsnotstand“ausrufen kann. Diese Zentrale koordiniert nationale Gegenmaßnahmen. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) wird ausgebaut und soll die Mitgliedstaaten bei der Aufstellung eigener Pläne unterstützen und diese europäisch zusammenzuführen. Zudem wird die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) aufgewertet. Zum einen soll das Haus – neben seiner eigentlichen Aufgabe für die Zulassung von Medikamenten – die Versorgung der EU mit Arzneimitteln und medizinischen Hilfsmitteln überwachen und bei absehbaren Engpässen vorab Alarm schlagen.