Fall Möser schreckt die Eishockeyliga auf
DEL Nach einem positiven Corona-Test wurde bei dem Wolfsburger eine
Herzmuskelentzündung festgestellt. Sein Fall soll als Warnung dienen
und weiteren Herzuntersuchungen in der Berliner Charité stellten die Ärzte eine Herzmuskel-Entzündung fest. „Wir haben bei Janik natürlich alle Tests durchgeführt, die notwendig sind. Da er gesundheitlich ansonsten keine negativen Anzeichen aufwies, gehen wir stark davon aus, dass die Herzmuskel-Entzündung die Folge von Corona ist“, sagt Dr. Axel Gänsslen, Mannschaftsarzt der Grizzlys. Wann Möser wieder Eishockey spielen darf, weiß er nicht.
Die Diagnose hat nicht nur den Nationalspieler und seinen Klub, sondern auch die Deutsche Eishockey-Liga sowie die Basketballer, Handballer und Fußballer aufgeschreckt. Positive Corona-Test gibt es im Spitzensport zuhauf. Es reicht offenbar nicht aus, sich in zehntägiger Quarantäne zu schonen und dann zur Tagesordnung überzugehen. Die DEL hat nun einen Leitfaden erstellt, was zu beachten ist, bevor die Profis wieder die Schlittschuhe schnüren. „Die Herzmuskelentzündung ist einer der Trigger, die die letztendlich den plötzlichen Herztod auslösen könnten, wenn man sie übersieht. Entsprechend mussten wir reagieren“sagt Gänsslen.
Mediziner gehen schon länger davon aus, dass eine Coronainfektion selbst bei Leistungssportlern zu Herz-Kreislauf-Komplikationen führen kann. „Es vergehen in der Minimalvariante 17 Tage, bevor wir jemanden wieder spielen lassen“, sagte Gänsslen zu den neuen Richtlinien. Es solle keiner „für die Show“zu früh aufs Eis geschickt werden, begründete DEL-Spielbetriebsleiter Jörg von Ameln das Konzept. In der Minimalvariante vergehen 17 Tage, bis ein Profi wieder aufs Eis darf. Am 17. Dezember will die Liga starten. Möser muss noch zusehen. Aktuell sind nur Spaziergänge möglich, Anfang Januar sollen neue Untersuchungen folgen. Er habe Corona von Anfang an ernst genommen: „Man will es nicht am eigenen Leib erfahren. Ich musste die Erfahrung leider machen.“