Plädoyer für einen sechsspurigen Neubau
Zu den Berichten über den geplanten Neubau der Adenauerbrücke:
Das Bauamt Krumbach stellte die Planung für den Neubau der Adenauerbrücke via Livestream vor und empfahl eine achtstreifige, 42,5 Meter breite, mit Schallschutz versehene Brücke, die einen massiven Eingriff in das Donau-Ufergelände und in die Ehinger Anlagen darstellt. Eine Überprüfung sollte folgende Kriterien berücksichtigen:
– Wenn an der B 10 an drei neuralgischen Punkten der Verkehr entflochten werden soll, warum dann gerade auf der Adenauerbrücke allen Verkehr zusammenführen?
– Entlastungspotenziale für die B10/B28 nicht bagatellisieren, sondern seriös überprüfen. Den überregionalen Durchgangsverkehr von circa zehn Prozent auf die A 8 und die A 7 umleiten. Den nach Westen orientierten Verkehr mehr auf die Nord- und Westtangente leiten.
– Kein Geh- und Radweg auf der Adenauerbrücke, da eine gute
Geh- und Radwegverbindung über die Donau von den Ehinger Anlagen zu den Glacis-Anlagen besteht.
– Warum eine Option Straßenbahn, wenn ein anderer Streckenverlauf viel effektiver ist?
– Ist ein Schallschutz auf der Brücke überhaupt sinnvoll? Wenn ja, ist es egal, wer diesen mit unseren Steuergeldern bezahlt.
Die fehlende Information über die Gestaltung der Brücke sollte das Bauamt Krumbach nachholen und kurzfristig Ansichten und ein Schaubild veröffentlichen.
Es wurde versäumt, die denkmalschutzwürdige Ringbrücke von 1954 auf Möglichkeiten der Erhaltung untersuchen zu lassen. Ein Realisierungswettbewerb für die Adenauerbrücke wurde leider auch nicht aufgegriffen. Ich plädiere daher für eine abgespeckte sechsstreifige, 30 Meter breite Adenauerbrücke ohne Schallschutz und ohne Eingriffe in die Ehinger Anlagen. Wenn erforderlich, könnte ein Radschnellweg unter die Brücke diagonal von den Ehinger Anlagen bis zum Ruderklub gehängt werden. In jedem Fall schlage ich einen Gestaltungswettbewerb unter hochkarätigen Brückenplanern vor, oder zumindest einen Gestaltungsbeirat, der die Beratungen und Ergebnisse transparent und öffentlich macht. Karl Foos,
Ulm