Das ändert sich 2021 bei Zuschüssen zur Sanierung
Energiekolumne Wer sein Haus sanieren will oder auch nur neue Fenster plant, soll dieses Jahr leichter Zugang
zu Fördergeldern bekommen. Teilweise werden auch die Konditionen attraktiver
Sie soll der Vereinfachung dienen und den Zugang zu den attraktiven Förderprogrammen für energieeffizientes Bauen und Sanieren erleichtern – gemeint ist die Einführung der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“(BEG). Darin werden die zehn bestehenden Förderprogramme zusammengefasst. Teile der BEG mit noch besseren in der Sanierung mit einer Spitzenförderung von 45 Prozent eingeführt. Zudem honoriert der Gesetzgeber ab 1. Juli den Einsatz erneuerbarer Energien stärker. Wird die Wärme zu mindestens 55 Prozent auf der Basis erneuerbarer Energien (EE) erzeugt, zahlt der Staat bei der Sanierung zum Effizienzhaus einen sogenannten „Effizienzhaus EE-Bonus“von fünf Prozent obendrauf.
Und wer sich für die Erstellung und Umsetzung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) entschieden hat, profitiert dann zusätzlich vom iSFP-Bonus, ebenfalls in Höhe von fünf Prozent. Im individuellen Sanierungsfahrplan schlägt der beauftragte Effizienzhaus-Experte sinnvolle und aufeinander abgestimmte Sanierungsschritte vor.
Bei einer Sanierung zum Effizienzhaus 40 übernimmt der Staat also bis zu 55 Prozent der förderfähigen Kosten von maximal 150 000 Euro pro Wohneinheit. Die Zuschüsse können sich damit im Falle eines Einfamilienhauses inklusive – sie zählt als zusätzliche Wohneinheit – auf mehr als 150000 Euro summieren.
Schon jetzt gestartet ist die neue Zuschussförderung bei Einzelmaßnahmen. Wer beispielsweise seine alten zugigen Fenster erset40-Standard zen, die Fassade oder das Dach dämmen will und dafür genügend Geld auf der Seite hat, also keinen Kredit benötigt, beantragt den Investitionszuschuss ab sofort nicht mehr bei der KfW, sondern beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz Bafa – jener Stelle, die bislang nur für die Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien zuständig war.
Damit ist jetzt nur noch ein Antrag für Zuschüsse zu Effizienzmaßnahmen wie beispielsweise einer Dachdämmung, zu erneuerbare Energien wie dem Einbau einer Pelletheizung und zur Förderung der Baubegleitung nötig.
Für die Fachplanung und Baubegleitung durch einen zertifizierten Experten, dessen Einsatz eine korrekte Umsetzung auch bei Einzelmaßnahme garantieren soll, zahlt der Staat bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus bis zu 2500 Euro. Zugleich ist die maximale Zuschusshöhe für eine Einzelmaßnahme auf 12000 Euro gestiegen.
Dazu kommen noch bis zu 3000 Euro als iSFP-Bonus, falls ein inEinliegerwohnung dividueller Sanierungsfahrplan erstellt worden ist.
Eine weitere Änderung, die jetzt schon gilt: Wurde bislang bei Einzelmaßnahmen die Höhe der förderfähigen Kosten pro Objekt auf einmalig 50 000 Euro begrenzt, kann ab sofort im Folgejahr erneut ein Zuschussantrag für den nächsten Sanierungsschritt gestellt werden – auch dann winken wieder bis zu 15000 Euro als Zuschuss für die neuerliche Einzelmaßnahme.
Höherer Wohnkomfort, niedrigere Energiekosten und Werterhalt der Immobilie – bei den attraktiven Zuschüssen gilt aktuell also mehr denn je der Grundsatz: Energetisch sanieren lohnt sich!
Tipp: In der nächsten Woche geht es an dieser Stelle um Neuerungen bei der Förderung im Neubau-Bereich.
Martin Sambale
ist Geschäftsführer des Energie und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!