Raubkunst von Gurlitt restituiert
14 Kunstwerke sind jetzt zurückgegeben
München/Bern Die bislang als NSRaubkunst identifizierten Werke aus dem Schwabinger Kunstfund von Cornelius Gurlitt sind alle restituiert worden. Zum Abschluss sei die Zeichnung „Das Klavierspiel“auf Wunsch der Erben des ehemaligen Eigentümers Henri Hinrichsen an das Auktionshaus Christie’s übergeben worden, teilte das Kunstmuseum Bern am Mittwoch mit. Insgesamt hatten die Experten 14 Werke aus der Sammlung Gurlitt als von den Nationalsozialisten geraubte Kunst eingestuft. Das Spitzweg-Bild war das letzte, das restituiert wurde. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sprach von einem wichtigen Zeichen. Hinter jedem der Bilder stehe ein tragisches Schicksal wie das des AuschwitzOpfers Henri Hinrichsen.
Die Zeichnung stammt aus einem Konvolut von rund 1500 Kunstwerken, die vor neun Jahren in Gurlitts Wohnung im Münchner Stadtteil Schwabing sowie später in seinem Haus in Salzburg beschlagnahmt worden waren. Als die Staatsanwaltschaft Augsburg im Herbst 2013 von dem Fund berichtete, sorgte sie für eine Sensation. Bei mehr als 1000 Werken blieb trotz intensiver Recherchen unklar, woher sie stammten, 445 Positionen wurden als unbedenklich eingestuft. Nur 14 Werke von Künstlern wie Henri Matisse, Max Liebermann, Thomas Couture und Adolph von Menzel konnten als NS-Raubkunst identifiziert werden. Als Gurlitt 2014 starb, vermachte er seine Sammlung dem Kunstmuseum Bern.