Präsenzprüfungen an der HNU sind unverständlich
Zum Bericht „HNU: Präsenzprüfungen trotz Corona?“vom 13. Januar:
Die Universität und die Hochschulen in Ulm und Neu-Ulm halten im Januar Präsenz-Prüfungen ab. Das Infektionsschutzgesetz erlaubt das, wenn genug Abstand bei der Prüfung gewährleistet ist. Nicht beachtet wird dabei, dass die Studentinnen und Studenten dazu extra anreisen müssen und damit das Infektionsgeschehen anderer Orte nach Ulm und Neu-Ulm tragen. Es ist, angesichts der aktuellen Pandemie völlig unverständlich.
Die persönlichen Einschränkungen für uns Bürgerinnen und Bürger sind erheblich. Viele Menschen haben wegen Kurzarbeit oder Selbstständigkeit erhebliche finanzielle Einschränkungen. Gastwirtschaften, Hotels, Tourismus und Einzelhandel kämpfen ums Überleben. Da ist es schlicht unsensibel und ignorant, wenn Hochschulen und Universitäten Studentinnen und Studenten aus der ganzen Republik, mit sehr unterschiedlichen Infektionsgeschehen, zur Präsenz-Prüfung holen. Für praktische Prüfungen wie Labor oder in der Zahnmedizin mag das unabdingbar sein – für reine schriftliche Prüfungen nicht. An der Uni oder Hochschule mögen die Abstände gewahrt werden, im Zug, im Kfz, im Bus, beim Anstehen an der Uni oder in der WG nicht. So geht Infektionsschutz nicht, so werden Infektionen munter in der Republik verteilt.
Wir alle sind gehalten, Dinge auf die Zeit nach der Pandemie zu verschieben, online und im Homeoffice zu arbeiten. Warum gilt das nicht für die Universitäten und Hochschulen? Können die das etwa nicht?
Nikolaus Kaltenbacher,
NeuUlm