Roggenburg reagiert auf Kritik an Internetversorgung
Digitalisierung Der Bürgermeister äußert sich zu der Beschwerde eines Unternehmers aus Biberach
Roggenburg Die Kritik des Biberacher Unternehmers Georg Blank an der Internetversorgung innerhalb der Kommune hallt in Roggenburg nach. Bürgermeister Mathias Stölzle hat sich am Dienstagabend am Rande der Gemeinderatssitzung dazu geäußert. Auch der Dritte Bürgermeister Joachim Graf, der sich direkt an unsere Redaktion gewandt hatte, wollte die Kritik an der Gemeinde so nicht stehen lassen.
Der Unternehmer habe an seinem Standort im Gewerbegebiet „Am Priel“in Biberach sehr wohl die
Möglichkeit, einen schnelleren Anschluss über den Breitband-anbieter Inexio zu erhalten, schreibt Graf in seiner Stellungnahme. Die Gemeinde Roggenburg verfüge seit Jahren flächendeckend über einen Breitbandausbau und sei damit besser versorgt als viele andere Kommunen. Der Firmeninhaber wolle das zur Verfügung stehende Angebot aber offenbar nicht nutzen, fügt Graf hinzu. Die angekündigte Verlegung von Betriebsteilen der Gmbh wiederum, so merkte Bürgermeister Stölzle an, sei offenbar „de facto längst erfolgt“. Das habe die Kommune bereits vor zwei Jahren
aus den Gewerbesteuereinnahmen schließen können. Zudem habe sich die Verwaltung sehr wohl um die Anliegen des Unternehmers gekümmert und ihm auch Kontakte vermittelt, sagte Stölzle auf Nachfrage. Blanks Verhandlungen mit der Telekom aber seien keine Angelegenheit der Gemeinde.
Auch die Telekom hat sich mittlerweile gegenüber unserer Redaktion geäußert. Blank sei nun eine neue Offerte gemacht worden, teilt Sprecher Stephan Althoff mit. „Am jetzigen Firmensitz hätte das präferierte Glasfaserprodukt aus technischen Gründen über einen mehrere
Hundert Meter entfernten Netzverteiler realisiert werden müssen, um ein sogenanntes Parallelnetz zu schaffen“, lautet die weitere Auskunft der Telekom. Die hohen Kosten für diese aufwändige Installation habe der Unternehmer aber nicht tragen wollen. „Wir bedauern sehr, dass wir das von Herrn Blank gewünschte Produkt am aktuellen Standort nicht zur Verfügung stellen können“, sagt Althoff.
Auf ungefähr 14.200 Euro beläuft sich Georg Blank zufolge die Kostenschätzung der Telekom für diesen Ausbau. Sein kurzer Kommentar dazu: „Ultimative Abzocke.“