Der Kampf gegen den Großbrand in Osterberg
Einsatz Eine Maschinenhalle an einer Biogasanlage nahe Osterberg ist am Donnerstagabend in Brand geraten. Es war einer der größten Brände im südlichen Kreis Neu-ulm in den vergangenen Jahren. Was Feuerwehrleute berichten
Osterberg Zu sehen, wie ein Teil des Lebenswerks der Familie in Flammen aufgeht, sei schrecklich gewesen: Als Lucie Weh am Freitag mit unserer Redaktion spricht, hat sie die Bilder des Vorabends noch vor Augen. Sie möchte sich im Namen ihrer Familie bei den Feuerwehrleuten bedanken, die am Donnerstag im Einsatz waren – und womöglich Schlimmeres verhindert haben. Diese hatten einen der größten Brände der vergangenen Jahre im südlichen Kreis Neu-ulm zu bewältigen: Die Maschinenhalle einer Biogasanlage nahe Osterberg ist ausgebrannt. Das Feuer hat einen Schaden in Millionenhöhe hinterlassen. Die Brandursache ist noch unklar.
Auf den Notruf des Besitzers hin sind am Donnerstag um kurz vor 18 Uhr zahlreiche Feuerwehren aus der Umgebung alarmiert worden. Ehefrau Lucie Weh erzählt, sich beim
Klang der Sirenen zu Hause erst einmal „nichts weiter gedacht“zu haben. Als sie später von den Geschehnissen erfuhr, war sie geschockt.
Mehrere Feuerwehren arbeiteten bei diesem Großbrand zusammen. Innerhalb kurzer Zeit rückten rund 110 Feuerwehrleute aus, ebenso mehrere Rettungswagen und Polizeistreifen.
Kreisbrandinspektor Benedikt Kramer berichtet: „Schon bei meiner Anfahrt aus Kellmünz war von Weitem eine große Rauchsäule sichtbar.“Der starke Westwind hatte dazu geführt, dass das in der Maschinenhalle ausgebrochene Feuer auf die angrenzenden Blockheizkraftwerke übergegriffen hat.
So galt es zunächst, eine benachbarte Lagerhalle des landwirtschaftlichen Betriebes zu schützen. Darin untergestellte Maschinen wurden vorsorglich ins Freie gefahren. Laut Polizei hatte der Hofbesitzer zuvor schon erste eigene Löschversuche unternommen. „Aus der Maschinenhalle schlugen waagrecht etwa 20 Meter lange Flammen Richtung Lagerhalle und der zwischen beiden Hallen verlaufenden Stromleitung“, sagt Kramer. „Deshalb war die erste Aufgabe, eine Widerstandslinie zwischen beiden Hallen aufzubauen.“Das gelang, die zweite Halle konnte gerettet werden.
Derweil fielen Glutstücke auf die Abdeckungen der Gärbehälter, sodass bei einem der sogenannten Fermenter die Plane durchbrannte. Das ausströmende Methangas entzündete sich in einer riesigen Stichflamme. Um ein Übergreifen auf die weiteren Fermenter zu verhindern, hatte der Juniorchef des Hofes die Gasleitungen von den Gärbehältern zur Maschinenhalle
gesperrt. Andere Wehren versuchten, die ursprünglich betroffene Maschinenhalle zu löschen, die schon beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte in Vollbrand gestanden hatte. Auch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach fiel dem Feuer zum Opfer. Zum Löschen wurden bis zu 20 Kubikmeter umfassende Vakuumfässer mit Löschwasser beschafft.
Die weitere polizeiliche Arbeit liegt nun bei der Kripo Neu-ulm. Von ihr waren am Freitagmorgen noch keine Auskünfte zur Ursache des Brandes zu erfahren. Das Landeskriminalamt wird in der kommenden Woche die Ermittlungen begleiten. Die Schadenshöhe wurde von der Polizei in der Nacht zum Freitag auf „mindestens zwei Millionen Euro“geschätzt.
Online Ein Video sowie eine Bilder strecke von dem Einsatz finden Sie on line im zugehörigen Bericht unter nuz.de/ lokales