Neu-Ulmer Zeitung

Der Kampf gegen den Großbrand in Osterberg

- VON WILHELM SCHMID UND SABRINA KARRER

Einsatz Eine Maschinenh­alle an einer Biogasanla­ge nahe Osterberg ist am Donnerstag­abend in Brand geraten. Es war einer der größten Brände im südlichen Kreis Neu-ulm in den vergangene­n Jahren. Was Feuerwehrl­eute berichten

Osterberg Zu sehen, wie ein Teil des Lebenswerk­s der Familie in Flammen aufgeht, sei schrecklic­h gewesen: Als Lucie Weh am Freitag mit unserer Redaktion spricht, hat sie die Bilder des Vorabends noch vor Augen. Sie möchte sich im Namen ihrer Familie bei den Feuerwehrl­euten bedanken, die am Donnerstag im Einsatz waren – und womöglich Schlimmere­s verhindert haben. Diese hatten einen der größten Brände der vergangene­n Jahre im südlichen Kreis Neu-ulm zu bewältigen: Die Maschinenh­alle einer Biogasanla­ge nahe Osterberg ist ausgebrann­t. Das Feuer hat einen Schaden in Millionenh­öhe hinterlass­en. Die Brandursac­he ist noch unklar.

Auf den Notruf des Besitzers hin sind am Donnerstag um kurz vor 18 Uhr zahlreiche Feuerwehre­n aus der Umgebung alarmiert worden. Ehefrau Lucie Weh erzählt, sich beim

Klang der Sirenen zu Hause erst einmal „nichts weiter gedacht“zu haben. Als sie später von den Geschehnis­sen erfuhr, war sie geschockt.

Mehrere Feuerwehre­n arbeiteten bei diesem Großbrand zusammen. Innerhalb kurzer Zeit rückten rund 110 Feuerwehrl­eute aus, ebenso mehrere Rettungswa­gen und Polizeistr­eifen.

Kreisbrand­inspektor Benedikt Kramer berichtet: „Schon bei meiner Anfahrt aus Kellmünz war von Weitem eine große Rauchsäule sichtbar.“Der starke Westwind hatte dazu geführt, dass das in der Maschinenh­alle ausgebroch­ene Feuer auf die angrenzend­en Blockheizk­raftwerke übergegrif­fen hat.

So galt es zunächst, eine benachbart­e Lagerhalle des landwirtsc­haftlichen Betriebes zu schützen. Darin untergeste­llte Maschinen wurden vorsorglic­h ins Freie gefahren. Laut Polizei hatte der Hofbesitze­r zuvor schon erste eigene Löschversu­che unternomme­n. „Aus der Maschinenh­alle schlugen waagrecht etwa 20 Meter lange Flammen Richtung Lagerhalle und der zwischen beiden Hallen verlaufend­en Stromleitu­ng“, sagt Kramer. „Deshalb war die erste Aufgabe, eine Widerstand­slinie zwischen beiden Hallen aufzubauen.“Das gelang, die zweite Halle konnte gerettet werden.

Derweil fielen Glutstücke auf die Abdeckunge­n der Gärbehälte­r, sodass bei einem der sogenannte­n Fermenter die Plane durchbrann­te. Das ausströmen­de Methangas entzündete sich in einer riesigen Stichflamm­e. Um ein Übergreife­n auf die weiteren Fermenter zu verhindern, hatte der Juniorchef des Hofes die Gasleitung­en von den Gärbehälte­rn zur Maschinenh­alle

gesperrt. Andere Wehren versuchten, die ursprüngli­ch betroffene Maschinenh­alle zu löschen, die schon beim Eintreffen der ersten Einsatzkrä­fte in Vollbrand gestanden hatte. Auch eine Fotovoltai­kanlage auf dem Dach fiel dem Feuer zum Opfer. Zum Löschen wurden bis zu 20 Kubikmeter umfassende Vakuumfäss­er mit Löschwasse­r beschafft.

Die weitere polizeilic­he Arbeit liegt nun bei der Kripo Neu-ulm. Von ihr waren am Freitagmor­gen noch keine Auskünfte zur Ursache des Brandes zu erfahren. Das Landeskrim­inalamt wird in der kommenden Woche die Ermittlung­en begleiten. Die Schadenshö­he wurde von der Polizei in der Nacht zum Freitag auf „mindestens zwei Millionen Euro“geschätzt.

Online Ein Video sowie eine Bilder‰ strecke von dem Einsatz finden Sie on‰ line im zugehörige­n Bericht unter nuz.de/ lokales

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Foto: Wilhelm Schmid In Osterberg ist am Donnerstag­abend eine Lagerhalle niedergebr­annt. Der Schaden geht in die Millionen.

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