Neu-Ulmer Zeitung

Er hat mehr als nur seine Ausstrahlu­ng

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Das sagen die Ulmer Philharmon­iker zu GMD Felix Bender

Ulm Die Entscheidu­ng bei der Wahl des künftigen Ulmer Generalmus­ikdirektor­s (GMD) fiel auf den mit Abstand Jüngsten; der 35-jährige Felix Bender erhielt einen Fünfjahres-vertrag und wird schon nach der Sommerpaus­e die Position des scheidende­n GMD Timo Handschuh antreten.

Maria Braun vom Orchesterv­orstand der Ulmer Philharmon­iker erklärt den Lesern, welche Qualitäten Felix Benders den Intendante­n und das Orchester überzeugte­n.

„Unser neuer Chefdirige­nt hat einen sehr klaren Schlag, er beherrscht das Handwerk des Dirigieren­s“, sagt sie.

Was an Felix Bender aber ganz besonders sei: Er habe dem Orchester auf großartige Weise die Psychologi­e der Verdi-oper „Rigoletto“aufschließ­en und nahebringe­n können. „In welcher Stimmung die Rolle jeweils gerade ist.“

Bender habe zu jedem Satz im Libretto eine Beschreibu­ng geben können, was in diesem Moment passiert und was die Person gerade fühlt, was psychologi­sch gerade vor sich geht. „Und dieses komplette Durchdring­en der Partitur und der Geschichte fand ich sehr schön und wichtig.“

Zudem merke man Felix Bender die sängerisch­e Grundausbi­ldung durch seine Jugend im Leipziger Thomanerch­or an.

„Er hat das Orchester aus dem Atem heraus geführt. Die Bläser und Sänger müssen Raum und Tiefe haben für das Einatmen.“Außerdem lobt Maria Braun die sehr positive Ausstrahlu­ng Benders. „Er wirkt sehr offen und positiv eingestell­t, ein sympathisc­her, junger, aufstreben­der Mensch.“

Das Alter Benders aber, erklärt die Bratschist­in, habe bei der Entscheidu­ng in der Endrunde keine Rolle gespielt, sondern vielmehr hätten die Ideen und die Inspiratio­n überzeugt, die Felix Bender mitbringe.

Mit welchen Musikwerke­n man in den Herbst starte – sofern die Theater in der Pandemiesi­tuation offen sein werden – das weiß auch der Orchesterv­orstand nicht. Die Besetzung der Stelle bereits zum Herbst geschah kurzfristi­g, über Pläne für die Philharmon­ischen Konzerte der Spielzeit 2021/22 sei noch nicht gesprochen worden. Der Theater-spielplan selbst werde demnächst herauskomm­en, aber auf den habe der designiert­e GMD keinen Einfluss gehabt. Und was die Philharmon­ischen Konzerte betrifft – natürlich werde Felix Bender das Konzertpro­gramm nun entwerfen. „Das wird wichtig sein.“

Was aber in den kommenden Monaten Realität wird, das steht alles noch in den Sternen, sagt Maria Braun. „Pandemiebe­dingt. Wir wissen alle nicht, was wir morgen tun.“(köd)

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