Nicht immer nur auf dem Hausdach
Energiekolumne Die Einsatzmöglichkeiten für Solarmodule werden immer vielfältiger. An Fassaden, Carports und auf landwirtschaftlichen Flächen bieten sich neue Chancen
In der Solarenergie stecken noch enorme Potenziale. Zwar sind schon viele Dächer mit Photovoltaikmodulen zur klimafreundlichen Stromgewinnung belegt, aber neben unzähligen noch freien Dächern könnten zur Stromproduktion auch andere Möglichkeiten genutzt werden.
So können die Module auch an der Fassade angebracht werden – was sich insbesondere dann anbietet, wenn wegen Dachfenstern, Gauben oder einer Solarthermieanlage kein Platz mehr auf dem Dach ist. Aus architektonischer Sicht gibt es dafür bereits genügend gelungene
Die senkrecht in Reihe aufgestellten Photovoltaikmodule verwerten das einfallende Sonnenlicht auf beiden Seiten. Die Fläche zwischen den „Photovoltaik-zäunen“, die im Abstand von circa zehn Metern platziert werden, kann weiter landwirtschaftlich genutzt werden. Die Zäune sind nach Osten und Westen ausgerichtet und erzeugen damit insbesondere in den Morgenstunden und am Nachmittag reichlich Strom. Damit kann das Problem der Mittagsspitzen aufgrund der vielen nach Süden ausgerichteten Anlagen bei der Solarstromproduktion entschärft werden.
Es gibt noch andere Varianten, wie Tracker-systeme mit schwenkbaren Solarmodulen, die dem Lauf der Sonne folgen, oder Stahlkonstruktionen mit darauf montierten Modulen, die ebenfalls eine „doppelte Ernte“erlauben. Durch solche Agrar-photovoltaikanlagen bleiben 90 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche erhalten. Sie eignen sich somit auch für hochwertige Böden.
Allerdings sind die Rahmenbedingungen für diese Anlagen momentan noch schwierig. So ist für sie wie für jede Art von Freiflächenanlagen eine Bauleitplanung erforderlich. Bei der Einspeisevergütung könnte sich im Frühjahr immerhin dank einer möglichen Sonderausschreibung für Agrar-photovoltaikanlagen eine Verbesserung ergeben.