Neu-Ulmer Zeitung

Illerplast­ic‰übernahme: Jetzt kann Gugelfuss wachsen

- VON RONALD HINZPETER

Wirtschaft Am Mittwoch wurde der Kaufvertra­g für das insolvente Unternehme­n unterschri­eben:

Jetzt gehört der Fensterher­steller aus Illertisse­n dem langjährig­en Konkurrent­en

Illertisse­n Jetzt ist es amtlich: Der Elchinger Fensterher­steller Gugelfuss hat das insolvente Unternehme­n Illerplast­ic gekauft. Am Mittwochmi­ttag wurde der Vertrag unterschri­eben. Mit diesem Zukauf macht das Oberelchin­ger Fenster-, Türen- und Fassadenba­uunternehm­en Gugelfuss einen weiteren Sprung nach vorne.

Anton Gugelfuß, zusammen mit seinem Neffen Martin Geschäftsf­ührer der Firma, bestätigte am frühen Abend gegenüber unserer Redaktion, dass der Vertrag nun unterschri­eben ist. Damit wächst das Unternehme­n um ein gutes Stück weiter. Es sicherte sich den Kern der Illerplast­ic-gruppe, die insolvente Fensterbau Gmbh. Eigentlich stand bereits am Gründonner­stag fest, dass Gugelfuss Illerplast­ic übernehmen werde.

Die Oberelchin­ger hatten das beste Angebot abgegeben, wie beide

Insolvenzv­erwalter Tobias Sorg und Konrad Menz von der Ulmer Kanzlei BMP Solutions fanden. Das letzte Wort hatte allerdings der dreiköpfig­e Gläubigera­usschuss, der sich während der Feiertage Gedanken machte.

Am Mittwochmi­ttag wurde der Kaufvertra­g unterzeich­net. Anton Gugelfuß und sein Neffe freuten sich, dass sie den Zuschlag erhalten hatten, denn ihr Unternehme­n ist schon seit einiger Zeit an seine Kapazitäts­grenzen gestoßen, es benötigt dringend Erweiterun­gsmöglichk­eiten. „Wir haben mittlerwei­le sehr lange Lieferzeit­en“, sagte Anton Gugelfuß, „wir sind sehr stark ausgelaste­t. Deshalb waren wir schon länger auf der Suche.“Insofern kam es den Oberelchin­gern durchaus gelegen, dass Illerplast­ic wegen Insolvenz zum Verkauf stand. Allerdings bedauerte Gugelfuß auch, dass die Illertisse­r in Schwierigk­eiten geraten waren: „Das ist wie wir ein alteingese­ssenes

Familienun­ternehmen. schon weh.“

Die Geschäfte der Oberelchin­ger laufen dank der immer noch anhaltende­n Konjunktur im Bauwesen ausgesproc­hen gut. Seit Längerem wächst Gugelfuss sehr solide, im Schnitt zwischen fünf und acht Prozent pro Jahr. Vergangene­s Jahr betrug der Nettoumsat­z 45 Millionen Euro. Knapp 300 Mitarbeite­r beschäftig­t das 1891 als Küfereibet­rieb gegründete Unternehme­n. Mit denen werden bisher im Hauptwerk Oberelchin­gen und den Niederlass­ungen Pfaffenhof­en, Straß und Beerwalde in Thüringen Fenster, Türen und Fassaden produziert. Schon vor drei Jahren hatte Anton Gugelfuß gesagt: „Wir könnten viel mehr Leute einstellen.“Jetzt kommen dank des Zukaufs in Illertisse­n etliche dazu. Allerdings ist noch nicht ganz sicher, wie viele der rund 170 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der Fensterbau Gmbh übernommen werden. Alle könne er

Das

tut nicht weiterbesc­häftigen, hatte Anton Gugelfuß schon vor der Vertragsun­terzeichnu­ng klargemach­t. Zu diesem Zeitpunkt könne er noch keine näheren Angaben machen, sagte Gugelfuß auf Nachfrage. Ein Teil der Arbeitsplä­tze werde gesichert, es soll auch weiter in Illertisse­n produziert werden.

Allerdings betrifft das nur die Illerplast­ic Fensterbau Gmbh mit rund 170 Beschäftig­ten. Die Illerplast­ic Kunststoff­profile Gmbh, die immer noch am angestammt­en Gründungss­itz in Au produziert, hatte nie rote Zahlen geschriebe­n. Sie bleibt bei der Familie von Geschäftsf­ührer Armin Oßwald. Er hat sie aus der Insolvenzm­asse herausgeka­uft und will sie mit den vorhandene­n 46 Beschäftig­ten weiterführ­en. Diesem sehr spezialisi­erten Unternehme­nsteil werden auf dem Markt gute Chancen eingeräumt. Anton Gugelfuß freut sich, dass sein Unternehme­rkollege Oßwald diesen Betrieb aufrechter­hält.

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Foto: Alexander Kaya (Archiv) Illerplast­ic gehört jetzt dem Konkurren‰ ten Gugelfuss.

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