Erben gesucht
Politik Die CSU in Schwaben stellt sich für die Bundestagswahl auf.
Insbesondere zwei Personalien bergen Brisanz in sich
Kempten/neuulm Während in Berlin und München um die Kanzlerkandidatur gerungen wird, stellt die CSU in Schwaben die Weichen für Personalentscheidungen in der zweiten Reihe der Bundespolitik. Diese bergen jedoch ebenfalls eine gewisse Brisanz in sich, unter anderem weil es um die Nachfolge zweier hochkarätiger Mandatsträger geht: Entwicklungsminister Gerd Müller sowie den zuletzt wegen der Masken-affäre zurückgetretenen stellvertretenden Vorsitzenden der Cdu/csu-bundestagsfraktion, Georg Nüßlein.
Müller hatte vergangenes Jahr angekündigt, in diesem September nicht mehr zur Bundestagswahl antreten zu wollen – fortan begann im Wahlkreis Oberallgäu, zu dem die Stadt Kempten und die Kreise
Lindau und Oberallgäu zählen, die Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Nachdem am Ende neben fünf weiteren Interessenten auch Müllers Sohn Marius für das politische Erbe seines Vaters gehandelt worden war, wurde am Montagabend Mechthilde Wittmann als Kandidatin bestimmt – ehemalige bayerische Landtagsabgeordnete und Lebensgefährtin des Csu-fraktionsvorsitzenden im Landtag, Thomas Kreuzer. Die 53-Jährige setzte sich in einer Stichwahl knapp gegen den überregional bislang eher unbekannten David Fink durch.
Im Wahlkreis Neu-ulm – zu dem die Kreise Neu-ulm, Günzburg und einige Kommunen im Unterallgäu zählen – wird derweil noch ein Nachfolger für den in den Maskenskandal verwickelten Georg Nüßlein gesucht. Dieser war im Zuge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen ihn aus der Partei ausgetreten. Wen die CSU statt ihn bei der Bundestagswahl ins Rennen schickt, ist noch offen.
Vergangene Woche schlug der Kreisverband Günzburg die Rechtsanwältin Julia Dümmler, 44, aus Krumbach vor. Am Montag sprach sich der Kreisverband Neu-ulm für Mühlenbetreiber Alexander Engelhard, 48, aus Weißenhorn aus. Entschieden werden soll die Personalie dem Vernehmen nach Ende des Monats. (bmi, jaj, mru)