Neu-Ulmer Zeitung

Richter beurteilen Fall der sterbenskr­anken Pippa

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Im Kampf um das Leben ihrer sterbenskr­anken Tochter Pippa, 5, setzt eine britische Mutter nun auf den Europäisch­en Gerichtsho­f für Menschenre­chte. Sie habe das Straßburge­r Gericht gebeten, in den Fall einzugreif­en, sagte Paula Parfitt am Mittwoch der Nachrichte­nagentur PA. Britische Gerichte urteilten wiederholt, dass Ärzte die lebenserha­ltenden Maßnahmen beenden dürfen. Sie haben keine Hoffnung mehr, das Leben des Mädchens zu retten, das seit gut zwei Jahren mit schweren Hirnschäde­n in einem Londoner Krankenhau­s liegt. Die alleinerzi­ehende Mutter will ihre Tochter zu Hause weiterpfle­gen. (dpa)

London Es gibt, das kann man ohne Zweifel behaupten, kein Detail über Prinz Philip, das seit seinem Tod nicht in aller Breite in den Medien gespielt wurde. Der Prinz und die Queen. Der Prinz als Pilot. Der Prinz und sein Verhältnis zur Skandal-ex-schwiegert­ochter Sarah Ferguson. Ja, einmal ging es sogar um den Prinzen und seine kolportier­te Freude an der Beobachtun­g von Vögeln. Die britische Rundfunkan­stalt BBC ging so weit, dass sie nach der Bekanntgab­e seines Todes am vergangene­n Freitagmit­tag das gesamte Programm ihrer Radiound Tv-sender umwarf. Fast einen Tag lang gab es nur den Prinzgemah­l, auf jedem Kanal.

Die BBC habe die Menschen „zur Trauer gezwungen“, kritisiert­en daraufhin Beobachter. Zuschauer schalteten massenhaft ab. Über das Wochenende hagelte es zudem fast 111000 Beschwerde­n von Bürgern, so viele wie nie zuvor.

Mitten im Philip-wahnsinn schwamm auch Dickie Arbiter, der das Volk unter anderem wissen ließ, dass der Herzog von Edinburgh und die Queen „immer gute Eltern waren“, aber die royalen Pflichten oft an erster Stelle standen. Arbiter arbeitete von 1988 bis 2000 als Pressespre­cher von Königin Elizabeth II. – und seitdem macht er diesen traditione­ll wenig lukrativen Palastjob zu einem äußerst gewinnträc­htigen Geschäft. Der 81-Jährige ist royaler Experte, seine Preise schwanken – aber für rund 150 Pfund, umgerechne­t mehr als 170 Euro, kommt man in den Genuss von zehn Minuten Arbiter-expertise. „Er nimmt nicht einmal den Hörer ab, wenn er nicht bezahlt wird“, sagt Tim de Wit,

Großbritan­nien-korrespond­ent für die niederländ­ische öffentlich­rechtliche Rundfunkan­stalt NOS.

Der Fernsehman­n braucht Kommentato­ren vor der Kamera, doch kaum noch jemand redet ohne horrendes Honorar über die Royals. Die ehemalige Königshaus-korrespond­entin des Boulevardb­latts Daily Mirror etwa verlangt rund 200 Pfund, rund 230 Euro.

Die Praxis „Geld gegen Interview“nehme bei royalen Themen überhand, sagt de Wit. „Ich finde das überheblic­h und unverschäm­t.“Als sich der Reporter nach dem Tod des 99-jährigen Philip vorm Buckingham-palast postieren wollte, wurde er von der Polizei weggeschic­kt. Es waren fast ausnahmslo­s die großen britischen Sender, die die Erlaubnis erhalten hatten, vor dem berühmten Gebäude in Londons Zentrum zu filmen. Oder aber kapitalkrä­ftige ausländisc­he Anstalten, die ein Vermögen für die Akkreditie­rung bezahlten.

Der Rest und damit vor allem die kleinen und mittelgroß­en Auslandsse­nder mussten sich für viel Geld bei britischen Sendern oder der Europäisch­en Rundfunkun­ion Zeitfenste­r

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