Tuomie fordert eine Reaktion
Eishockey Die Panther haben die Play-offs verpasst, doch der Aev-trainer will nach dem Debakel gegen die DEG sein Team kämpfen sehen. Zukunft des Amerikaners ungewiss
Augsburg Die Luft ist raus und der Frust sitzt tief in Augsburg. Im Endspurt der Deutschen-eishockey Liga sind die Panther nur noch Zuschauer, wenn es darum geht, die Play-off-plätze zu vergeben. Mit einem blutleeren Auftritt beim 1:7-Debakel am Dienstag im Curtfrenzel-stadion gegen die Düsseldorfer EG hat sich die Aev-mannschaft ihrer sowieso schon kleinen Chance beraubt, doch noch auf den vierten Platz zu klettern, der für die Teilnahme an der K.-o.-runde berechtigt. „Es geht jetzt darum, dass wir uns mit erhobenem Haupt verabschieden“, sagt Panther-prokurist Leonardo Conti und fügt an: „Dann können wir unter die bescheidene Corona-saison einen Schlussstrich setzen. Wir schauen nach vorne und hoffen, dass wir im Herbst wieder mit Zuschauern starten können.“
Am Freitag (19.30 Uhr) geht es zum Rückspiel gegen die DEG ins Rheinland. Am Sonntag folgt für Augsburg das Finale gegen die Eisbären Berlin. Danach wird die abgelaufene Runde analysiert. Die Abschlussgespräche wird Trainer Tray Tuomie mit den Profis führen. Es dürfte dabei nicht allzu viel Positives zur Sprache kommen. In der Abwehr leisteten sich die Panther zu viele Nachlässigkeiten. Im Angriff fehlten Konzentration und Kaltschnäuzigkeit. Zudem mangelte es im schwächsten Überzahlspiel der DEL oft an Ideen. Zwar hat die Teamleitung mit Trainer Tuomie und Hauptgesellschafter Lothar Sigl den Kader nach den schweren Verletzungen von Torwart Olivier Roy und Alex Lambacher noch im Saisonverlauf mit den Nachrückern wie Verteidiger Layne Viveiros, Stürmer Brad Mcclure oder Torwart Davis Kickert aufgestockt. Eine positive Entwicklung war nicht zu sehen. Einzig der ehemalige Collegespieler Mcclure überzeugte mit einem starken Europa-debüt. Mit 15 Scorerpunkten (acht Treffer/sieben Vorlagen) empfahl sich der ehemalige Mitspieler von Trainersohn
Parker Tuomie für ein weiteres Engagement. Überraschend auch, dass der sonst eher unauffällige Mittelstürmer David Stieler mit 26 Punkten (11/20) als Top-scorer die interne Liste anführt, spricht nicht für das Personal auf den Ausländerpositionen.
Im Endspurt ließen die Panther nach. Drei Heimpleiten zuletzt in Serie sprechen eine deutliche Sprache. „Wir haben aus dem Potenzial, das die Mannschaft in sich hat, nicht das Optimale herausgeholt“, sagt der ehemalige National-torhüter Conti. Verantwortlich dafür ist Tray Tuomie. Nach drei Jahren als Assistent an der Seite von Mike Stewart und zuletzt zwei Spielzeiten als Chefcoach, ist die Zukunft des Aev-trainers offen. Bereits im vergangenen Sommer hatte Klubchef Lothar Sigl bis in den Juli mit der Vertragsverlängerung für den 52-jährigen Amerikaner gezögert.
Tuomie hatte nach dem 1:7 gegen die DEG seine Spieler angegriffen. Mit Ausnahme seiner zweiten Sturmreihe „waren nicht alle bereit, alles dafür zu tun, um zu gewinnen“. Im letzten Auswärtsspiel der Saison erwartet der Coach eine Reaktion seines Teams: „Wir werden sehen, ob die Jungs noch bereit sind am Freitag in Düsseldorf.“Die Mannschaft von Harold Kreis wird
DEG geht hoch motiviert in das Spiel gegen den AEV
hoch motiviert in die Partie gehen, denn die Chance auf ein Erreichen der Play-offs ist in der Nord-gruppe noch intakt. Sogar Rang drei ist für die Rheinländer noch möglich. Im Süden sind fast alle Entscheidungen gefallen. Mannheim geht als Tabellenführer und hoher Favorit in die Finalrunde. Der EHC München als Zweiter wird aller Voraussicht nach auf den Dritten ERC Ingolstadt in der Best-of-three-serie treffen, zwei Siege sind zum Weiterkommen nötig. Schwenningen und Straubing kämpfen um den vierten und letzten Play-off-platz. In Augsburg startet am Montag die Saison-analyse.