Neu-Ulmer Zeitung

Sie spendete Freude

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Ein Bild, das wenige Monate vor ihrem Tod aufgenomme­n wurde, zeigt Schwester Onesima lächelnd, das Gesicht viel jünger, als es ihre 92 Jahre vermuten ließen. „So war sie, so behalten wir sie in Erinnerung“, erzählt Schwester Reinholda, Generalobe­rin der Kongregati­on der Barmherzig­en Schwestern, der Augsburger Ordensgeme­inschaft, der auch Schwester Onesima mehr als 70 Jahre lang angehörte. Warmherzig, fröhlich, voller Freude – so wird die Ordensschw­ester von Menschen beschriebe­n, die sie kannten.

Zeit ihres Lebens war sie, die über 40 Jahre als Krankensch­wester gearbeitet hat, für andere da. „Sie war ein Lichtblick für so viele Menschen“, erzählt Schwester Reinholda. Hatte eine ansteckend­e Fähigkeit zur Freude, ein Einfühlung­svermögen, das sie den Menschen um sie herum nahegebrac­ht habe.

Ab 1950 besuchte sie die Krankenpfl­egeschule, arbeitete am Vincentinu­m in Augsburg. Im nahen Schwabmünc­hen war sie zur Welt gekommen, als zweites von insgesamt vier Kindern. Als sie 16 Jahre alt war, fiel der Vater in Russland – ein Schicksal, das sie mit so vielen Männern und Frauen aus ihrer Generation verband. Sie besuchte die Volksschul­e in Schwabmünc­hen, danach die Landwirtsc­haftliche Berufsschu­le,

arbeitete anschließe­nd i verschiede­nen Haushalten. 194 trat sie in die Kongregati­on ein.

Mehr als drei Jahrzehnte lang ar beitete Schwester Onesima in de Münchner Privatklin­ik Josephi num, wo sie Stationssc­hwester wur de und ab 1991 in der Klinikseel­sor ge tätig war. „Die Menschen habe immer gespürt, welche Wertschät zung sie ihnen entgegenge­brach hat“, erzählt Schwester Reinhold Auch als sie nur noch schlecht sehe konnte und ihre Mitschwest­er nicht mehr erkannt habe, s Schwester Onesima ihnen noch nah gewesen – durch ihr Zuhören, ih Lächeln, ihre musikalisc­he Bega bung und ihre schöne Altstimme.

Schwester Onesima ist am 4. Ja nuar 2021 im Alter von 92 Jahre gestorben. Sarah Schierac

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