Nach Ärger um Neubau plant die Vrbank um
Projekt Hohe Wellen schlugen die Pläne der Vr-bank Neu-ulm in Burlafingen. Jetzt wird eine Nummer kleiner gebaut
Burlafingen Eigentlich sollten in der Gerstmayrstraße in Burlafingen schon dieses Frühjahr die Bagger anrollen. Die Vr-bank Neu-ulm möchte dort das bestehende Gebäude mit ihrer Filiale sowie die beiden dahinterliegenden Lagerhäuser abbrechen und durch einen zweiteiligen Neubau ersetzen. Doch dagegen regte sich Widerstand vonseiten der Anwohner. Sie fanden den geplanten Neubau deutlich zu groß. Dieser Meinung schlossen sich mehrere Neu-ulmer Stadträte an, worauf das Vorhaben im Bauausschuss abgeschmettert wurde. Die Abstimmung endete 9:9, also mit einem Patt. Das war im Oktober vorigen Jahres. Jetzt kann die Vr-bank aber doch mit dem Bau beginnen.
Die Genossenschaftsbank bringt damit einen Knopf an ein Projekt, das sie bereits seit mehreren Jahren beschäftigt. Ursprünglich wollte sie nur die hinteren Lagergebäude abreißen und dort neu bauen. Dafür erhielt die Vr-bank vor drei Jahren eine Baugenehmigung. Zwischenzeitlich kündigte in dem vorderen Gebäude, in dem sich die Bankfiliale befindet, der Hauptmieter, ein Steuerberater. Deswegen beschloss die Vr-bank, auch dieses Haus abzureißen und das gesamte Grundstück neu zu bebauen. Über die nunmehr vorgelegten Pläne gab es Beschwerden.
Anwohner fanden, dass vor allem die Ausmaße des geplanten rückwärtigen Gebäudes mit einer Firsthöhe von 13,80 Meter „gewaltig“und „grenzwertig“seien. Die Stadtverwaltung vertrat dagegen die Ansicht, dass sich der Neubau in die vorhandene Umgebung einfüge und es deswegen keinen Grund gebe, das Bauvorhaben abzulehnen. Ein Teil der Stadträte sah die Sache allerdings wie die Anwohner und hielt die geplante Höhe für nicht vertretbar. Da die Abstimmung 9:9 ausging, waren die Neubaupläne erst mal gestoppt, denn bei Stimmengleichheit gilt ein Antrag als abgelehnt.
Das hintere Gebäude hätte die Vr-bank trotzdem jederzeit bauen können, da sie dafür ja bereits eine Genehmigung hatte. Außerdem hätte sie vor Gericht ziehen und versuchen können, die Sache auf juristischem Wege durchzuboxen. Doch das sei für sie keine Option gewesen, sagte Wolfgang Kaimer, Pressesprecher Vr-bank Neu-ulm, auf Anfrage unserer Redaktion. Die Bank habe auf jeden Fall eine einvernehmliche Lösung gesucht. Deshalb sei sie auf die Stadtverwaltung zugegangen, um die Bedenken der Anwohner auszuräumen. Mit den Nachbarn habe es Anfang des Jahres nochmals einen Austausch gegeben. „Wir haben in einem guten Dialog eine Lösung gefunden“, sagte Kaimer.
Die Höhe des hinteren Gebäudes wurde von 13,80 Meter auf 11,94 Meter verringert, also um 1,86 Meter. Das Haus wird ein Satteldach erhalten. Das Flachdachgebäude an der Straße wird 11,82 hoch und damit ein paar Zentimeter niedriger als zunächst geplant. Zum Vergleich: Das jetzige Bankgebäude ist 13,25 Meter hoch. Statt 18 sollen jetzt nur 17 Wohnungen in dem zweiteiligen Neubau entstehen. Die Vr-bankfiliale soll sich auch künftig an der Gerstmayrstraße befinden. Feste Termine für Abriss und Baubeginn liegen noch nicht vor. „Wir starten zeitnah mit der Umsetzung“, sagte Wolfgang Kaimer dazu.