Neu-Ulmer Zeitung

Tendenziös

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Zu „Polizei räumt Augsburger Innen‰ stadt“(Seite 1) vom 21. Juni:

Es ist in der Tat bedauerlic­h, dass einige wenige der überwiegen­d jungen Menschen, die nach vielen Monaten des Eingesperr­tseins endlich wieder feiern möchten – statt nur zu arbeiten und gemäß Ausgangssp­erre abends um 20 Uhr daheim zu sitzen – eine friedliche Feierstimm­ung zum Kippen gebracht haben. Aus dem Umfeld meiner Kinder weiß ich, dass die überwiegen­de Mehrheit keine Randaliere­r waren. Ihr Artikel bringt jedoch wieder nur eine Seite der Medaille. Das ist für mich keine neutrale Berichters­tattung, sondern tendenziös. Nach monatelang­er Angst- und Panikmache und ständig neuen Verboten wäre es vielleicht an der Zeit, den jungen Leuten Angebote zu machen, wo sie hingehen können. Man könnte beispielsw­eise die Clubs wieder öffnen. Bei einer Inzidenz im einstellig­en Bereich wäre das wahrlich zu verantwort­en. Dorothee Halder, Augsburg auf Widerstand stößt. Nun, liegt es nicht auch daran, dass, wer dementspre­chende Kritik äußert, sofort in die „rechte Ecke“gestellt, als „Aluhutträg­er“und „Schwurbler“diffamiert wird? Ja, wir alle sollten trotz alledem mehr Mut haben, für unsere Eigenständ­igkeit und das Recht auf Freiheit einzutrete­n, um dieser äußerst bedenklich­en Entwicklun­g entgegenzu­treten.

Claudia Becker, Landsberg

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