Irgendwo muss der Klimaschutz ja anfangen
Zum Bericht „Zusätzliche Mülltonne abgelehnt“vom 18. Juni:
Spätestens seit Dieter Nuhr über Klimaschutzmaßnahmen und umweltbewusste Gutmenschen seine Späße macht, wissen wir, dass Deutschland für „nicht mehr als zwei Prozent“aller vom Menschen gemachten Co2-emissionen verantwortlich ist und dass die Grünen wählen für Suv-fahrer ähnlich gewissensberuhigend wirkt wie ein Ablassbrief im Mittelalter.
Wir wissen aber auch, dass, wenn wir nicht bald und umfassend mit dem klimagerechten Umbau unserer Lebens- und Wirtschaftsform loslegen, wir das 1,5-Grad-ziel nicht mehr schaffen, wahrscheinlich nicht mal die zwei Grad.
Irgendwo und irgendwann müssen wir anfangen, im Großen wie im Kleinen. Wenn wir aber jedes Mal wieder tolle und plausible Argumente finden, es im Einzelfall nicht zu tun, dann wird auch ganz sicher nichts daraus.
Daher Hut ab vor der Fdpgruppe im Neu-ulmer Stadtrat, Hut ab vor den Liberal-ökos Gillich und Schömig, die für Neu-ulm die Wertstofftonne wollen. Verkehrte Welt: Die FDP als neoliberale Wirtschaftspartei fordert konkrete Maßnahmen zum Umweltschutz, also etwas, wovon die CSU in Sonntagsreden schwafelt und was Grüne und SPD ins Wahlkampfprogramm schreiben; aber wenn es darauf ankommt, wird gemauert. Sollte es mit dem Landkreis nicht gehen, kann man doch den Vorschlag von Roland Prießnitz aufgreifen und das Ganze halt mit den Ulmern machen. Warum nicht, das Klima kennt auch keine Landes- oder Stadtgrenzen.
Klaus Rederer, Neuulm