SSV Ulm 1846 erreicht Rekordmarke
Projekte Beim größten Verein der Region liegt der Fokus
auf dem Neubau von Jahnsportpark und Tennisheim
Ulm Die Lust, beim SSV Ulm 1846 Mitglied zu sein, hat weiter zugenommen. So hat der Verein nicht nur die 10.000er-marke geknackt, sondern trotz Corona noch zugelegt, sodass dem SSV 46 jetzt 10.184 große und kleine, aktive und passive Sportler angehören. Deren Interesse am Ergehen des Vereins und an Weichenstellungen für die Zukunft, ist jedoch gemessen an der Beteiligung an der Mitgliederversammlung höchst spärlich. Ganze 53 stimmberechtigte Mitglieder waren erschienen. Dabei ging es um die Finanzen, die Planung des Jahnsportparks in Verbindung mit einem neuen Tennisheim samt Gaststätten, die genehmigt wurde, und die Neuwahl des Vorstandes, die freilich sehr unkompliziert war, weil nur die bisherigen Vorstände zur Wahl standen, die ja auch zusammen mit Geschäftsführer Fabian Göggel sehr gute Arbeit geleistet hatten. Insgesamt war es eine sehr ungewöhnliche und dabei höchst friedliche Mitgliederversammlung. Zum einen ging es um das Geschäftsjahr 2019/2020, wobei die Versammlung wegen Corona mit deutlicher Verspätung über die Bühne gebracht wurde, zum anderen war die Bühne das Donaustadion, in dem sich die wenigen Interessierten auf der Haupttribüne verloren. Die Versammlung war also eine Open-airveranstaltung bei herrlichem Sommerwetter und sie erfolgte unter den gebotenen Hygienebedingungen. Dafür hatten der Vorstand mit Präsident Willy Götz und die Geschäftsstelle bestens gesorgt.
Im Mittelpunkt stand weder der
Sport inklusive Erfolgen und Rekorden, weil es wegen der Pandemie weniger aktiven Sport gab und den nur unter erschwerten Bedingungen, noch die Vorstandswahl, da Willy Götz, der nicht anwesende Otmar Hirschmann, Norbert Plogmann und Ortwin Veile erklärt hatten, im Amt bleiben zu wollen und andere Bewerber nicht gesichtet worden waren. So wurde das Quartett en bloc einstimmig wiedergewählt. Zentraler Punkt der Tagesordnung war der Finanzbericht mit dem Schwerpunkt Finanzplan für den Neubau von Jahnsportpark und Tennisheim, der von den Kosten her gegenüber der Rechnung von September 2020 insgesamt um eine Million Euro abgespeckt wurde. Jetzt sind für Sportpark und Tennisheim (Götz: „Um die Zuschüsse zu bekommen, müssen wir beides bauen, Sportpark ohne Tennisheim oder Tennisheim ohne Sportpark geht nicht, beides ist als Einheit zu sehen“) insgesamt 13,33 Millionen Euro angesetzt. Davon gehen 1,97 Millionen zulasten des Tennisheims. Die Zuschüsse wurden mit 8,56 Millionen hochgerechnet, bleibt ein Eigenanteil des SSV ‘46 von 4,77 Millionen, die größtenteils durch Darlehen abgedeckt werden. Dazu kommen Eigenmittel und Spenden, sodass der Darlehensbedarf nicht 4,77, sondern nur 3,34 Millionen Euro ausmachen dürfte.
Ganz schwierig ist die geforderte Folgekostenrechnung für zehn Jahre, die in vielen Stunden vom Verein aufgestellt wurde. „Insgesamt ist die finanzielle Lage des Vereins positiv“, stellte Norbert Plogmann fest. „Das betrifft auch die Liquidität.“Nun geht es noch um die Genehmigungen anderer Stellen, vor allem die durch den Ulmer Gemeinderat im Oktober. Vorher (24. Juni) gibt es die Tennis-abteilungsversammlung, in der die Mitglieder über das Tennisheim gesondert abstimmen. Wichtig ist auch die Mitgliederversammlung des TK Ulm am 29. Juni.
Der Vorstand möchte den Verein am 21. Dezember 2022 auflösen und schon jetzt gibt es intensive Gespräche zwischen den beiden Klubs bezüglich des Zusammengehens, also des Plans, dass der TK quasi im SSV ‘46 aufgeht. Sollte es von allen Seiten die erwartete Zustimmung für die Gesamtanlage „im gehobenen Mittelstand“(Willy Götz) geben, soll mit dem Neubau des Tennisheims noch Ende des Jahres begonnen werden. Beim Jahnsportpark geht der SSV ‘46 von einem Baubeginn im Herbst 2022 aus. Im Sportpark wird es neben sanitären Anlagen, Umkleidekabinen und Geräteräumen eine Dreifeldhalle, eine Kleinsporthalle, weitere kleinere Sporträume, ein Foyer, eine Tribüne mit 160 Sitzplätzen sowie eine Gaststätte mit 116 Plätzen im Inneren und einer Terrasse geben.
Pro Woche sollen im Jahnsportpark 6500 Sportler üben können. In der großen Halle sind Veranstaltungen mit bis zu 750 Gästen möglich. Im Tennisheim ist eine eigene Gaststätte mit Außenterrasse vorgesehen. Der Jahresabschluss mit einem kleinen Plus und der Finanzplan für Jahnsportpark plus Tennisheim wurde einstimmig genehmigt. Das gleiche galt für den Vorschlag, im Jahr des 175-jährigen Bestehens 175 Vereinsangehörigen eine lebenslange Mitgliedschaft für 1846 Euro anzubieten.