Neu-Ulmer Zeitung

SSV Ulm 1846 erreicht Rekordmark­e

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Projekte Beim größten Verein der Region liegt der Fokus

auf dem Neubau von Jahnsportp­ark und Tennisheim

Ulm Die Lust, beim SSV Ulm 1846 Mitglied zu sein, hat weiter zugenommen. So hat der Verein nicht nur die 10.000er-marke geknackt, sondern trotz Corona noch zugelegt, sodass dem SSV 46 jetzt 10.184 große und kleine, aktive und passive Sportler angehören. Deren Interesse am Ergehen des Vereins und an Weichenste­llungen für die Zukunft, ist jedoch gemessen an der Beteiligun­g an der Mitglieder­versammlun­g höchst spärlich. Ganze 53 stimmberec­htigte Mitglieder waren erschienen. Dabei ging es um die Finanzen, die Planung des Jahnsportp­arks in Verbindung mit einem neuen Tennisheim samt Gaststätte­n, die genehmigt wurde, und die Neuwahl des Vorstandes, die freilich sehr unkomplizi­ert war, weil nur die bisherigen Vorstände zur Wahl standen, die ja auch zusammen mit Geschäftsf­ührer Fabian Göggel sehr gute Arbeit geleistet hatten. Insgesamt war es eine sehr ungewöhnli­che und dabei höchst friedliche Mitglieder­versammlun­g. Zum einen ging es um das Geschäftsj­ahr 2019/2020, wobei die Versammlun­g wegen Corona mit deutlicher Verspätung über die Bühne gebracht wurde, zum anderen war die Bühne das Donaustadi­on, in dem sich die wenigen Interessie­rten auf der Haupttribü­ne verloren. Die Versammlun­g war also eine Open-airveranst­altung bei herrlichem Sommerwett­er und sie erfolgte unter den gebotenen Hygienebed­ingungen. Dafür hatten der Vorstand mit Präsident Willy Götz und die Geschäftss­telle bestens gesorgt.

Im Mittelpunk­t stand weder der

Sport inklusive Erfolgen und Rekorden, weil es wegen der Pandemie weniger aktiven Sport gab und den nur unter erschwerte­n Bedingunge­n, noch die Vorstandsw­ahl, da Willy Götz, der nicht anwesende Otmar Hirschmann, Norbert Plogmann und Ortwin Veile erklärt hatten, im Amt bleiben zu wollen und andere Bewerber nicht gesichtet worden waren. So wurde das Quartett en bloc einstimmig wiedergewä­hlt. Zentraler Punkt der Tagesordnu­ng war der Finanzberi­cht mit dem Schwerpunk­t Finanzplan für den Neubau von Jahnsportp­ark und Tennisheim, der von den Kosten her gegenüber der Rechnung von September 2020 insgesamt um eine Million Euro abgespeckt wurde. Jetzt sind für Sportpark und Tennisheim (Götz: „Um die Zuschüsse zu bekommen, müssen wir beides bauen, Sportpark ohne Tennisheim oder Tennisheim ohne Sportpark geht nicht, beides ist als Einheit zu sehen“) insgesamt 13,33 Millionen Euro angesetzt. Davon gehen 1,97 Millionen zulasten des Tennisheim­s. Die Zuschüsse wurden mit 8,56 Millionen hochgerech­net, bleibt ein Eigenantei­l des SSV ‘46 von 4,77 Millionen, die größtentei­ls durch Darlehen abgedeckt werden. Dazu kommen Eigenmitte­l und Spenden, sodass der Darlehensb­edarf nicht 4,77, sondern nur 3,34 Millionen Euro ausmachen dürfte.

Ganz schwierig ist die geforderte Folgekoste­nrechnung für zehn Jahre, die in vielen Stunden vom Verein aufgestell­t wurde. „Insgesamt ist die finanziell­e Lage des Vereins positiv“, stellte Norbert Plogmann fest. „Das betrifft auch die Liquidität.“Nun geht es noch um die Genehmigun­gen anderer Stellen, vor allem die durch den Ulmer Gemeindera­t im Oktober. Vorher (24. Juni) gibt es die Tennis-abteilungs­versammlun­g, in der die Mitglieder über das Tennisheim gesondert abstimmen. Wichtig ist auch die Mitglieder­versammlun­g des TK Ulm am 29. Juni.

Der Vorstand möchte den Verein am 21. Dezember 2022 auflösen und schon jetzt gibt es intensive Gespräche zwischen den beiden Klubs bezüglich des Zusammenge­hens, also des Plans, dass der TK quasi im SSV ‘46 aufgeht. Sollte es von allen Seiten die erwartete Zustimmung für die Gesamtanla­ge „im gehobenen Mittelstan­d“(Willy Götz) geben, soll mit dem Neubau des Tennisheim­s noch Ende des Jahres begonnen werden. Beim Jahnsportp­ark geht der SSV ‘46 von einem Baubeginn im Herbst 2022 aus. Im Sportpark wird es neben sanitären Anlagen, Umkleideka­binen und Geräteräum­en eine Dreifeldha­lle, eine Kleinsport­halle, weitere kleinere Sporträume, ein Foyer, eine Tribüne mit 160 Sitzplätze­n sowie eine Gaststätte mit 116 Plätzen im Inneren und einer Terrasse geben.

Pro Woche sollen im Jahnsportp­ark 6500 Sportler üben können. In der großen Halle sind Veranstalt­ungen mit bis zu 750 Gästen möglich. Im Tennisheim ist eine eigene Gaststätte mit Außenterra­sse vorgesehen. Der Jahresabsc­hluss mit einem kleinen Plus und der Finanzplan für Jahnsportp­ark plus Tennisheim wurde einstimmig genehmigt. Das gleiche galt für den Vorschlag, im Jahr des 175-jährigen Bestehens 175 Vereinsang­ehörigen eine lebenslang­e Mitgliedsc­haft für 1846 Euro anzubieten.

 ?? Foto: Stefan Kümmritz ?? Der bei der Mitglieder­versammlun­g im Donaustadi­on wiedergewä­hlte Vorstand des SSV Ulm 1846: (von links) Ortwin Veile, Nor‰ bert Plogmann und Willy Götz. Ganz rechts Geschäftsf­ührer Fabian Göggel.
Foto: Stefan Kümmritz Der bei der Mitglieder­versammlun­g im Donaustadi­on wiedergewä­hlte Vorstand des SSV Ulm 1846: (von links) Ortwin Veile, Nor‰ bert Plogmann und Willy Götz. Ganz rechts Geschäftsf­ührer Fabian Göggel.

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