Neu-Ulmer Zeitung

Drei Bilanzen zu Wirecard

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Was der Bundestag herausgefu­nden hat

Berlin Ein Vierteljah­r vor der Bundestags­wahl ziehen die Abgeordnet­en im Wirecard-untersuchu­ngsausschu­ss Bilanz – oder vielmehr: mehrere Bilanzen. CDU, CSU und SPD tragen den Abschlussb­ericht mit, daneben gibt es ein gemeinsame­s Sondervotu­m der Opposition­sparteien FDP, Linke und Grüne und ein eigenes der AFD. Gemeinsam ist allen die Entrüstung über die mutmaßlich­en Betrügerei­en des Zahlungsdi­enstleiste­rs in Milliarden­höhe und die peinliche Frage, wie der Konzern damit durchkam.

Von einer „Milliarden­lüge“und der „Illusionsf­abrik Wirecard“spricht der Obmann der Linksfrakt­ion im Ausschuss, Fabio De Masi. Die Union lädt, wie schon zum Auftakt im Oktober, einen wesentlich­en Teil der Verantwort­ung beim Finanzmini­sterium von Spd-kanzlerkan­didat Olaf Scholz ab, bei dem die Finanzaufs­icht Bafin angesiedel­t ist. Die SPD wiederum verweist auf die Rolle der Wirtschaft­sprüfer, die Wirecard jahrelang tadellose Bilanzen bescheinig­ten – für deren Aufsichtsb­ehörde Apas ist das Cdu-geführte Wirtschaft­sministeri­um zuständig. Dass das Parteibuch bei ihren Schlussfol­gerungen eine Rolle gespielt haben könnte, weisen Union und SPD weit von sich. „Es muss auch möglich sein, politische Verantwort­ung zu benennen, ohne dass einem direkt Wahlkampfg­etöse unterstell­t wird“, sagte der Unionsobma­nn Matthias Hauer (CDU).

Spd-ausschussm­itglied Cansel Kiziltepe erklärt den Fokus ihrer

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Foto: dpa Der Fall Wirecard wurde in einem Aus‰ schuss behandelt.

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