Neu-Ulmer Zeitung

Jetzt nicht nachlassen

- VON STEPHANIE SARTOR

Man muss ja nur nach Portugal blicken: Anfang Mai lagen die Inzidenzza­hlen in Lissabon bei knapp über 20. Jetzt, nur wenige Wochen später, liegen sie wieder bei knapp 180, die Stadt wurde vorübergeh­end abgeriegel­t. Der Grund: Die hochanstec­kende Delta-variante breitet sich rasant aus. Vor so einem Szenario ist Deutschlan­d nicht gefeit. Deswegen darf nun nicht nachgelass­en werden.

Tests sind nach wie vor ein wirksames Mittel, um Infektions­ketten zu entdecken und aufzubrech­en – gerade mit Blick darauf, dass es auch in Deutschlan­d immer mehr Delta-fälle gibt. In nur einer Woche hat sich ihr Anteil an allen Infektione­n fast verdoppelt. Das ist beunruhige­nd.

Dass derzeit weniger getestet wird als noch vor ein paar Wochen, ist natürlich durchaus nachvollzi­ehbar. Wer ins Restaurant oder in den Biergarten will, der braucht kein negatives Testergebn­is mehr – und zwar nirgendwo in Bayern. Schließlic­h liegen alle Landkreise unter einer Sieben-tage-inzidenz von 50. Doch so schön dieses einigermaß­en normale Leben ist, auf dem Erreichten sollte man sich jetzt nicht ausruhen.

Es ist deshalb richtig, dass in den Schulen nach wie vor getestet wird. Und man kann es eigentlich nicht oft genug sagen: Wer hüstelt, Halsweh oder Fieber hat, der sollte sich testen lassen, bevor er engeren Kontakt mit anderen Menschen hat – oder am besten auf ein Treffen mit den Freunden komplett verzichten.

Denn noch sind nicht genügend Menschen geimpft, um ein wirklich standhafte­s Bollwerk gegen das Virus zu bilden. Und die große Frage ist, ob der Staat es schafft, rechtzeiti­g genügend Menschen eine Impfung anzubieten, bevor Delta auch hier die dominieren­de Variante ist.

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