Neu-Ulmer Zeitung

Gewitter in Schwaben: Volle Keller und Dauerläute­n

- VON SUSANNE KLÖPFER

Wetter Schwere Unwetter ziehen durch Schwaben. Kurios ist besonders ein Vorfall in Augsburg

Augsburg Vollgelauf­ene Keller, Äste und Bauzäune auf der Straße und Kirchenglo­cken, die ununterbro­chen läuten: Die Gewitter in der Nacht von Montag auf Dienstag haben in Schwaben ihre Spuren hinterlass­en. Das Unwetter mit stürmische­n Böen mit Windstärke acht und kleinen Hagelkörne­rn hielt dem Deutschen Wetterdien­st zufolge von 22.30 bis 0.30 Uhr an.

„Schwere Gewitter sind durch unseren Bereich gezogen“, sagt Dominic Geißler, Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/ West. Die Polizei rückte zu mehr als 40 Einsätzen aus. Die Wassermass­en überschwem­mten Straßen, fluteten Unterführu­ngen sowie Keller und Äste blockierte­n Straßen.

„In Neu-ulm schlug ein Blitz in einen Dachstuhl ein. Die Sicherunge­n brannten durch, aber es gab kein Feuer“, sagt Geißler. Unweit entfernt blieb in Ulm ein Auto in einer überflutet­en Unterführu­ng stecken.

Die starken Windböen wirbelten der Polizei zufolge vier Bauzäune umher. In Senden riss der Zaun einen Stromkaste­n mit sich, den die Feuerwehr später sicherte. Ein weiterer Bauzaun krachte in Heumerting­en im Landkreis Unterallgä­u auf ein geparktes Auto. In Mindelheim fiel ein großer Sonnenschi­rm auf ein Fahrzeug. Es seien keine Menschen verletzt worden. In Kaufbeuren scheiterte eine Frau, deren Mann zusammenge­brochen war, daran, unter 112 jemanden zu erreichen. Über die 110 konnte sie schließlic­h Hilfe rufen. „Wahrschein­lich gab es einen Ausfall der Telefonanl­age“, schätzt der Polizeispr­echer.

In Nordschwab­en war aufgrund des Gewitters weniger los. „Wir hatten etwa 30 Einsätze“, berichtet Polizeispr­echer Michael Jakob. Vor allem Autos seien durch umgerissen­e kleine Bäume und abgebroche­ne Äste beschädigt worden. Zu fast 250 wetterbedi­ngten Einsätzen rückten

Polizei und Feuerwehr in Augsburg aus. Durch die Regenfälle liefen der Feuerwehr zufolge viele Keller voll Wasser. Der kurioseste Vorfall: Die Glocken der Kirche St. Thomas läuteten eine halbe Stunde lang durchgängi­g. Grund für das Gebimmel war der Pfarrei zufolge, dass das Regenwasse­r an die elektrisch­e Glockenste­uerung gelangte.

Der Deutsche Wetterdien­st warnt vor weiteren Unwettern. Bis Mittwoch seien örtlich teils schwere Gewitter mit heftigem Starkregen im Südwesten möglich. Dabei müsse mit Sturmböen mit bis zu 100 Stundenkil­ometern gerechnet werden, vereinzelt auch mit Orkanböen.

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Foto: Marcus Merk Gewitter tobten in der Region: Ein Blitz schlug in der Nähe der Wallfahrts­kirche in Biberbach ein.

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