Naturschützer für Icetrasse an Autobahn
Wie die vorgeschlagene
Lösung aussieht
Augsburg/ulm Beim geplanten Ausbau der Bahnstrecke zwischen Ulm und Augsburg spricht sich der Bund Naturschutz für den weitgehenden Neubau einer Trasse entlang der Autobahn aus. Diese bedeute die geringstmöglichen Eingriffe in die Natur, sagten Vertreter der größten bayerischen Naturschutzorganisation, die auch im Planungsbeirat der Bahn für das Milliardenprojekt vertreten ist, am Dienstag.
Derzeit untersucht die Bahn fünf je 500 Meter breite Korridore, in denen zwei zusätzliche Gleise zwischen Ulm und Augsburg verlaufen könnten, auf denen Güterzüge und bis zu 300 Kilometer schnelle ICE fahren sollen. Ende 2022 soll das Raumordnungsverfahren beginnen, 2024 soll die Vorzugsvariante für den Streckenausbau stehen.
In den Augen des Bund Naturschutz sollen die zusätzlichen Gleise weitgehend der A8 folgen. Danach könnte die Neubaustrecke bei Gersthofen an die Autobahn gelangen und hinter Leipheim auf die alte Bahntrasse zurückführen. Von einer „engen Trassenbündelung an die Autobahn A8“sprach Thomas Frey, Regionalreferent des Bund Naturschutz für Schwaben. Im Bereich von Zusmarshausen müsse die Bahn ihre Pläne noch modifizieren, um die Eingriffe in die Natur geringer zu halten. Bn-landesgeschäftsführer Martin Geilhufe unterstrich, dass der BN den Ausbau der Bahnstrecke für dringend nötig hält: „Wir brauchen ihn für die Verkehrswende.“
Abgelehnt wird die Trasse an der Autobahn vor allem im Landkreis Augsburg. Dort würde die Landschaft durch den Verkehrsstrang durchschnitten, weshalb dort ein teilweiser Ausbau der Bestandsstrecke zwischen Augsburg und Dinkelscherben gefordert wird. Der Bund Naturschutz lehnt dies wegen der daraus resultierenden Eingriffe in Flusstäler ab. Die bestehende – 160 Jahre alte – Strecke solle für den Nahverkehr hergenommen werden, die dortigen Bahnhöfe erneuert. Bei den Bahnhöfen sieht der Bund Naturschutz den Freistaat in der Pflicht. Frey: „Es gibt genügend Programme.“(cf)