Neu-Ulmer Zeitung

Berühmtest­e Flagge der Welt

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Geschichte Wie die Regenbogen­farben zum Symbol wurden

München Nicht der Fußball stand an diesem Dienstag im Mittelpunk­t der Fußball-europameis­terschaft, sondern die wohl berühmtest­e Flagge der Welt. Woher kommt das Symbol, das die Uefa am Münchner Stadion verbietet und das jetzt als Reaktion darauf an so vielen deutschen Gebäuden leuchten soll?

Seit mehr als 40 Jahren steht die Regenbogen­fahne als Symbol für die Akzeptanz und Gleichbere­chtigung derer, die sich nicht mit dem traditione­llen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizi­eren. Repräsenti­ert sehen sich von der Flagge etwa Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transmensc­hen und intersexue­lle Menschen.

Als erster großer Auftritt der Regenbogen­fahne gilt eine Demonstrat­ion für die Rechte von Homosexuel­len am 25. Juni 1978 in San Francisco. Das Design entwarf damals der schwule Künstler Gilbert Baker. Er entschied sich für den Regenbogen, weil er ihn als „natürliche Flagge des Himmels“ansah. Auf 18 mal neun Meter gab er jeder der acht Farben eine eigene Bedeutung, etwa Rot für das Leben oder Gelb für die Sonne. „Unsere Aufgabe als Homosexuel­le war es, sich zu zeigen, sichtbar zu sein, in der Wahrheit zu leben“, so Baker.

In der heute gebräuchli­chsten Variante zeigt die Fahne nur noch sechs Farben, die Vielfalt und Zusammenha­lt ausdrücken. Von oben nach unten: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Lila.

Nicht zu verwechsel­n ist die „Pride Flag“, wie die Regenbogen­fahne auf Englisch heißt, mit der bunten Anti-kriegs-flagge. Die Anordnung der sieben Farben des bereits 1961 in Italien entworfene­n Friedenssy­mbols mit dem Schriftzug „Peace“ist anders: violett oben und Rot unten. (dpa)

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Foto: W. Krumm, dpa Zum ersten Mal wehte die Regenbogen­flagge als Symbol für Toleranz 1978 in San Francisco im Wind.

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